Bildung! Warum lernen, was keiner braucht?

Schiller? Irgendwann mal gehört. Nur wo und wann? Raten hilft vielleicht weiter. Schiller – es dämmert so langsam. In der Schule war von dem irgendwann die Rede. Aber in welchem Fach? Der hatte doch irgendwas mit Tollwut zu tun. Nein. Der hieß anders. Sein Name begann mit A oder war es P? Egal. Lebt Schiller eigentlich noch? Dann könnte er ein TV-Moderator sein oder ist er ein Schauspieler? Verflixt. Ich komm nicht drauf. Aber was hat die Berufsmatura damit zu tun? 

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Das fällt mir gerade dazu ein, weil das letztens ein Freund von mir als Sinnspruch auf Facebook gepostet hat. So was muss einem erst einmal einfallen. Wie bitte? Das hat jemand gesagt, der 1879 geboren wurde? Albert Einstein. Aha. Ein Philosoph. Oder?

Ich mache mir die Welt,

wie sie mir gefällt. Dieser Satz stammt von Pippi Langstrumpf, die Recherchen zufolge weder Hochschulstudium noch Matura besaß. Allerdings war sie im Besitz einer eigenen Villa. Außerdem hatte sie ein Pferd und genug Geld, wenn auch nicht auf der Bank. Und Pippi ist wohl ein brauchbarer Beweis dafür, dass es nicht immer Bildung ist, die zum Erfolg führt. Ein Piratenvater reicht als gute Grundlage aus. Den hat aber auch nicht jeder. Außerdem sind Piraten seltener geworden.

Also was soll das alles mit der Bildung? Warum lernen, was keiner braucht? Ehrlich gesagt kam ich auch ohne Schiller, Einstein, Gandhi, Fontane, Kandinsky, Leibniz, und wie sie alle heißen, bisher gut durch mein Leben.

wollen mir jetzt also ernsthaft erzählen, irgendwer könnte von mir irgendwann mal wissen wollen, wer die Bundespräsidenten von Österreich waren und das auch noch in der richtigen Reihenfolge? Reicht es nicht, wenn ich so ungefähr weiß, welche politische Partei so aktuell …

Eines möchte ich bei dieser Gelegenheit mal sagen: Wenn Sie weiterhin Fragen stellen, komme ich mir langsam unwissend vor. Das lässt sich ändern? Bei genauerer Überlegung ist das möglicherweise eine Überlegung wert.

Bildung. Niemand muss alles wissen.

Stimmt. Aber etwas. Allgemeinbildung ist wichtig. Dazu ein weiteres Zitat: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“

Warum aber werden dann in der Schule Themen behandelt, die für das weitere Leben nicht relevant erscheinen? Warum muss man sich durch Mathematik quälen oder Vokabeln pauken? Wen interessieren Grundzüge der Literatur oder Gesetze von Mendel? Wer war das überhaupt?

Die Antwort ist simpel. Je jünger ein Mensch ist, desto weniger weiß er, was er einmal werden möchte. Die Gedichte von Georg Trakl wirst du vielleicht nie mehr brauchen, aber anhand einer Gedichtanalyse wirst du lernen, Texte zu interpretieren, zwischen Zeilen zu lesen, eigene Gedanken in Worte zu fassen und zu reflektieren. Diese Fähigkeiten werden an ausgewählten Beispielen erprobt und geschult. In der Mathematik dagegen geht es um Berechnungen, verschiedene Lösungswege, ein Zahlenverständnis und anderes mehr.

Wissen ist Macht,

heißt es. Die Relativitätstheorie von Albert Einstein zu verstehen, gelingt in der Tiefe eher Physikern. Albert Einstein dagegen nicht zu kennen, ist durchaus peinlich.

Eine gezielte Vorbereitung zur Berufsmatura – nähere Informationen über http://www.stmk.wifi.at/matura

Wissen ermöglicht vor allem eins: Kommunikation. Aktuelle oder auch nicht aktuelle Themen aus Politik, Geschichte und Gesellschaft bilden die Grundlagen für Gespräche mit Kollegen, Vorgesetzten oder auch Freunden. Und werden Menschen, die ihr Wissen auf sehr spezifische Dinge beschränken, nicht gerne als Fachidioten bezeichnet? Ein Computerfreak wird als Nerd (Trottel) abgestempelt, egal was er weiß. Solange sein Wissen nur mit vergleichsweise wenigen Menschen geteilt werden kann, steht er außerhalb vom Interesse anderer.

Der Einstieg in das Berufsleben

und die Auswahl potenzieller Kandidaten findet heute immer häufiger – vor allem bei großen Unternehmen – durch die Teilnahme an einem Assessment-Center teil. Bewerbertests sind von Psychologen ausgeklügelte Verfahren, die Kenntnisse und Fähigkeiten von Bewerbern unter die Lupe nehmen. Große Lücken sollte sich bei den Testungen keiner erlauben, der ein bestimmtes Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber auserkoren hat.

Auch im Privatleben

werden Menschen aufgrund ihres Wissens beurteilt. Es wird immer Bereiche geben, die einem mehr liegen als andere. Wen Geschichte nicht interessiert, der hat vielleicht im Bereich von Kunst oder Literatur Wissenswertes zu bieten oder er ist in der Lage, tolle Theaterstücke zu empfehlen oder einen tiefsinnigen Kinofilm. Gute Kenntnisse in wissenschaftlichen Bereichen wie der Mathematik können wiederum mit guten Anwenderkenntnissen in Excel verbunden sein. Auch da gibt es möglicherweise Bedarf an Hilfe im Freundeskreis. Wissen schafft also Verbindungen zu anderen Menschen.

Es gibt unzählige weitere Gründe, seine Allgemeinbildung auszubauen. Auch Neugier nach all dem, was man sich selbst (noch) nicht erklären kann, ist ein guter Anreiz, um zu lernen. Zu wissen, dass es in Zeiten der Bücherverbrennungen keine Möglichkeit gab, Literatur mithilfe einiger Buchstaben auf der Tastatur bei Kindle zu veröffentlichen, weil es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch keine Computer gab, verschafft ein anderes Verständnis für die Schwierigkeiten einer vergangenen Zeit. Die Welt und ihre Entwicklungen ein kleines Stückchen zu verstehen, ist nur über Wissen und Nachdenken möglich.

Ist das nicht ein Anreiz zu lernen?

Mit der Berufsmatura wird eine gute Grundlage geschaffen, Wissen grundlegend zu erweitern. Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen in Deutsch, Mathematik, Englisch und einem Fachbereich. Nach Ablauf eines Kurses wird eine Teilprüfung in dem jeweiligen Fach abgelegt. Nach bestandener Prüfung wird ein Teilprüfungszeugnis erteilt, das seine Gültigkeit für immer behält. Die Reihenfolge der absolvierten Prüfungen ist unerheblich. Liegen alle Teilprüfungsergebnisse vor, wird das Maturazeugnis überreicht.

Die Teilnahme am Fachbereich entfällt bei Vorliegen bestimmter Vorqualifikationen wie dem erfolgreichen Besuch der Werkmeisterschule oder spezifischen Meisterschulungen.

Optimale Vorbereitung am WIFI

mit Vorbereitungslehrgängen in Deutsch, Mathematik und Englisch. Hier wird pro Gegenstand in 200 Stunden maturarelevantes Wissen vermittelt. Auf die Fachbereiche wie Betriebswirtschaftslehre, Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Gesundheit & Soziales entfallen 184 Stunden an notwendiger Vorbereitungszeit.

Eine gezielte Vorbereitung zur Berufsmatura – nähere Informationen über http://www.stmk.wifi.at/matura

Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen,

sagte Goethes Faust. Dieser Anspruch ist in einer Zeit, in der sich Wissen rasant vermehrt, nicht mehr zu halten. Aber das macht nichts. Die Matura ebnet dir den Weg zu neuen Möglichkeiten. Sie verschafft dir die Basis, eigenständig zu entscheiden, wohin dein Weg dich führt. Sei dabei!

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Titelbild: © JenkoAtaman – Fotolia.com

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