Sechs Tipps zum Lernen mit Hirn

Wie man das Lernen so gestaltet, dass es dem Hirn „schmeckt“ – und das Gelernte auch nach der Weiterbildung behält.

Barbara Dohr leitet Weiterbildungen für die Sprachtrainerinnen und -trainer am WIFI Steiermark und hat auch eine Ausbildung in Suggestopädie – „Suggest“ bezieht sich dabei auf das englische Wort für vorschlagen: Man „zwingt“ sich nicht selbst zum Lernen, sondern gestaltet das Ganze angenehm, typgerecht und damit nachhaltig. Ihre Lern-Tipps lassen sich für Sprachkurse ebenso einsetzen wie für andere Aus- und Weiterbildungen:

1. Sich selbst kennen

Jeder Mensch ist anders. Und jeder Mensch lernt anders. Deshalb ist es am Anfang wichtig herauszufinden, welcher Lerntyp man ist: Merkt man sich die Vokabeln besser, wenn man sie sich selbst vorspricht? Versteht man eine technische Formel eher, wenn man sich ein Erklärvideo dazu ansieht? Oder hilft es einem, wenn man sich seine eigene Zusammenfassung zum Gelernten schreibt? Auch was die Lernumgebung angeht, gibt es unterschiedliche Typen: Der eine mag es, wenn Musik im Hintergrund läuft, der andere lernt gern im Café und wieder andere brauchen absolute Ruhe.

2. Nie hungrig lernen

Zu allererst müssen die Grundbedürfnisse gestillt sein und zu denen zählt auch das Essen. Das heißt nicht, dass man sich vor dem Lernen den Bauch voll schlagen soll – der studiert bekanntlich nicht gern. Aber man sollte auch nicht hungrig an die Sache rangehen.

3. Kleine Pakete schaffen

In Sieben-Meilen-Stiefeln stolpert man leicht. Außerdem verliert man schnell die Motivation, wenn man sich zu viel auf einmal vornimmt. Den Lerninhalt daher in kleine Pakete packen – seine Handynummer merkt man sich ja auch in Ziffernpaketen und nicht als 12-stellige Zahl.

4. Mehr Emotion bitte!

Was mit Emotionen verknüpft ist, merkt man sich viel besser. Theoretische Lerninhalt daher mit persönlichen Erfahrungen verbinden! Ein Beispiel: Lesen Sie sich eine Italienisch-Phrase durch und beamen Sie sich dabei gedanklich in das Straßencafé in Rom, wo Sie genau diese Phrase im Gespräch benutzen.

5. In den Alltag einbauen

Use it or lose it. Damit man sich etwas Gelerntes merkt, muss man es auch im Alltag einsetzen. Bei einer Sprache funktioniert das ganz einfach, indem man sich Fachartikel, deren Inhalt man aus beruflichen Gründen ohnehin kennen sollte, in der jeweiligen Sprache durchliest. Oder dass man im Privaten bei jenen Filmen, die man sowieso anschauen wollte, die nicht-deutsche Variante wählt. Eine andere Möglichkeit ist es, die Aufgaben-Erinnerungsfunktion im Outlook (oder am Smartphone) zu nutzen: Schlüsselwörter bzw. zentrale Aussagen aus der Weiterbildung kurz eintippen und einstellen, dass diese alle paar Wochen “aufpoppen”. So wird man immer wieder daran erinnert.

6. Regelmäßige Updates

Von Zeit zu Zeit lohnt es sich allemal, sich ein professionelles Wissens-Update am WIFI Steiermark zu gönnen, zum Beispiel der Workshop „Sprachen lernen – gewusst wie!“ mit Barbara Dohr am 19. Mai am WIFI Graz. Das sorgt nicht nur davor, dass Ihr Wissen wieder auf aktuellem Stand ist, Sie treffen dort auch auf Gleichgesinnte. Und ganz ähnlich wie beim Sport hilft es auch beim Lernen, wenn man die Trainings zu fixen Zeiten im Team absolviert.

Und warum soll man überhaupt eine Sprache lernen? Wir haben hier die wichtigsten Gründe für Sie zusammengefasst. 

Titelbild: © wigglestick – Fotolia.com

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