Die Laufrunde wird in der App dokumentiert und danach auf Facebook gepostet, die Fitnessuhr definiert das Soll-Pensum an Schritten: Rund 30 Prozent der Internetuser nutzen digitale Tools als Fitnesstrainer. In Sachen Datenschutz gibt es dabei aber große Lücken, wie eine neue Erhebung zeigt.
Man will seine Kondition verbessern. Außerdem seien Wearables, Smartphone-Apps und Co. ein guter Motivationsfaktor, sagen die von GfK befragten User von digitalen Fitnesstools. In den USA setzen bereits 29 Prozent der Internetnutzer die digitalen Hilfsmittel ein, in Deutschland 28 Prozent.
Sensible Daten werden weitergegeben
In Sachen Datenschutz gibt es dabei allerdings oft Aufholbedarf, so eine im April 2017 veröffentlichte Studie. Die Verbraucherzentrale NRW hat dazu 12 Wearables und 24 Fitness-Apps untersucht:
- Nur wenige Tools bieten Schutz gegen ungewünschtes Tracking. Es wäre theoretisch z.B. möglich, dass auch Einkaufswege in Shoppingzentren getrackt werden.
- Sensible Daten der Nutzer landen häufig bei Drittanbietern – 16 von 19 Anbietern senden Daten an Dritte, noch bevor der User überhaupt den Nutzungsbedingungen zustimmt.
- Fast 8 von 10 befragten Usern sind sich aber bewusst, dass sie kaum Kontrolle über ihre Daten haben.
Es wird geflunkert …
Auch Kardiologen aus Stanford haben sich den Trend zum digitalen Fitnesstrainer näher angeschaut. Ihre Studie unter fast 40.000 US-Amerikanern zeigte: In den meisten Fällen wird bei der täglichen Aktivität übertrieben – die Studienteilnehmer gaben deutlich mehr absolvierte Schritte, Übungswiederholungen etc. an, als sie tatsächlich geschafft haben.
Alltagsbewegung unerlässlich
Wichtig ist laut den Studienautoren ohnehin nicht nur das Maß an Bewegung, sondern auch die Abwechslung. Deshalb schnitten in der Studie Menschen, die öfter die Stiege als den Lift nehmen und in der Mittagspause eine Runde um den Block drehen auch besser ab, als jene, deren Bewegung sich auf die halbe Stunde Laufen nach dem Arbeitstag beschränk – es braucht die Abwechslung (mehr dazu auf Sueddeutsche.de).
Professioneller Trainer lohnt sich
Fazit: Als Booster für die Motivation und persönliches Trainingstagebuch machen die digitalen Hilfsmittel durchaus Sinn. Als Ersatz für einen professionellen Fitnesstrainer, wie sie an der WIFI-Gesundheits- und Sportakademie ausgebildet werden, taugen sie aber nicht. Wer überprüfen will, wie sein App beim Test der Verbraucherzentrale NRW abgeschnitten hat: Hier die Studie „Wearables, Fitness-Apps und der Datenschutz“ zum Download (pdf).
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Ein Gedanke zu “Wie sicher sind Fitness-Apps?”