Gerade im Urlaub genießen es viele, nicht lange im Voraus zu planen. Man könnte auch sagen, man ist im Urlaub agil – was laut Duden so viel wie wendig bedeutet. Zu einem Trend-Thema haben sich die Agilität bzw. Methoden wie SCRUM in den letzten Jahren im IT-Projektmanagement entwickelt. Doch was genau hat es damit auf sich?
Das lernt man ab Herbst 2017 in der stark modifizierten Fachakademie für Medieninformatik und Mediendesign am WIFI Steiermark. Lehrgangsleiter und IT-Unternehmer Gerhard Trittenwein beantwortet im Vorfeld die wichtigsten Fragen rund um agiles Projektmanagement und erläutert, wie Unternehmen davon profitieren.
Was genau versteht man unter agilem Projektmanagement?
Es geht dabei um eine Abkehr von der „Wasserfallmethode“, d.h. Dinge dann zu veröffentlichen, wenn sie vollständig abgeschlossen sind. Wer agil arbeitet, entwickelt in kürzeren Zyklen (den so genannten „Sprints“) einen funktionsfähigen Teil, veröffentlicht diesen und erhält dazu auch umgehend Feedback vom Kunden. Man konzentriert sich voll und ganz auf die einzelnen Sprints, die zwischen 2 und 4 Wochen dauern. Wann genau das Produkt fertig ist und was es letzten Endes kosten wird, ist dabei am Anfang nicht definiert, sondern ergibt sich erst im Laufe des Projekts. Es gibt unterschiedliche Methoden des agilen Projektmanagements, SCRUM ist eine davon.
Welche Rolle spielt die Kommunikation?
Eine ganz zentrale. Das Produkt ist nämlich nur dann hochwertig, wenn sich Entwickler und Kunde verstehen und das Klima im Projektteam stimmig ist. Bei SCRUM sind daher die Rollen ganz klar definiert. Es gibt z.B. einen SCRUM Master, der dafür sorgt, dass das Team gut arbeiten kann und außerdem das Bindeglied zum Product Owner ist, der das Produkt verantwortet und das Bindeglied zum Kunden ist. Die Kommunikation mit dem Kunden ist ganz wichtig, denn im Vergleich zur alten „Wasserfallmethode“ braucht es bei der agilen Arbeitsweise vor allem aus Sicht des Kunden einen Vertrauensvorschuss. Immerhin kennt er weder den genauen Fertigstellungstermin, noch den Preis.
Was bringt das?
Man ist flexibler und die Qualität der Produkte ist deutlich höher. Man spricht von einem „Eisernen Dreieck“ zwischen Qualität, Termin und Preis. Sobald sich ein Faktor verschiebt, geht das zu Lasten eines anderen Faktors. Sprich: Wenn Termin oder Budget zu knapp bemessen sind (und das ist sehr häufig so), geht das auf Kosten der Qualität.
Außerdem kommt man heute, wenn man primär „sein eigenes Süppchen kocht“, kaum mehr erfolgreich ans Ziel.
- Ein Beispiel: Eine Website muss sich an die unterschiedlichen Endgeräte anpassen – Design und Programmierung müssen Hand in Hand gehen bzw. Stück für Stück gemeinsam entwickelt werden.
Wo lernt man das?
Die genaue Umsetzung des Trend-Themas agiles Projektmanagement in der Praxis lernt man in der WIFI-Fachakdemie für Medieninformatik und Mediendesign. Um ein SCRUM Meister zu werden, braucht es neben dem theoretischen Wissen aber auch Übung: Experten sprechen von 10 bis 20 Sprint-Zyklen, die man benötigt, bis man mit der Methode gut vertraut ist.
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3 Gedanken zu “Mehr Agilität bitte!”