Die spinnen, die Erwachsenen – oder spinnen die Lehrlinge?

Natürlich „spinnt“ niemand, aber die Kommunikation zwischen den „Digital Natives“ und ihren Lehrlings-Ausbilder/innen ist nicht immer einfach … Was tun?
Die Lehrlinge der Agrarunion Feldbach haben es erfolgreich mit Lehrlings-Powerdays, made by WIFI Steiermark, versucht. Sie lernten im Motorik-Park Gamlitz, sich sportlich aufeinander zu verlassen – eine Erfahrung, die sie nicht vergessen werden. Diese teambildenden Übungen haben ihr Verhalten untereinander, aber auch gegenüber den KollegInnen und KundInnen nachhaltig verändert. Das ist auch für die Unternehmen wichtig, weil:

„Gute Lehrlinge im Betrieb zu halten, wird immer mehr zur Herausforderung!“

„Mir sind andere Dinge wichtig…!“

Die Vorstellungen der „Digital Natives“ zum Thema Arbeit unterscheiden sich oft stark von den Lehrlings-AusbilderInnen. Um sich gegenseitig zu verstehen, besteht ein hoher Bedarf an professionell gecoachtem Austausch – aber auch an teambildenden Maßnahmen und Employer Branding für die jungen MitarbeiterInnen. Schließlich reden die Jugendlichen am Abend unter Freunden auch über die Arbeit – und das nicht immer selbstverständlich begeistert positiv…!

Generation X oder K?

Es gibt inzwischen viele Begriffe, welche die heutigen Jugendlichen beschreiben sollen: Die Werbebranche spricht von der iGeneration. Einige Sozialwissenschaftler nennen die Nachfolger der Generation Y schlicht Z. Andere nennen sie nach der Hauptfigur der Romantrilogie „Die Tribute von Panem“ (Originaltitel: „The Hunger Games), Katniss Everdeen, Generation K, weil sich viele Jugendliche mit dieser Welt identifizieren. Aber was ist wirklich los?

Was ist wirklich los?

Grüßen und dabei die Hand geben – Fehlanzeige. Dafür sind die Jugendlichen beim Vorbeigehen viel zu sehr mit ihrem Smartphone beschäftigt, das alle paar Minuten „bing“ macht, wenn eine neue Nachricht kommt … Sie bemerkten es oft nicht einmal, dass sie gegrüßt worden sind.

Leistung über alles!

Für viele der heutigen Lehrlingsausbilder steht der Job an erster Stelle, das Leistungsprinzip ist sehr stark ausgeprägt. Gegenüber ihren Lehrlingen müssen sie erst verstehen, dass für die der Job ganz und gar nicht das Wichtigste im Leben ist. „Die jungen Leute lassen sich durchaus motivieren“, hat Mag. Freidorfer oft erfahren, „aber nicht über das nötige Maß hinaus. Sie wollen ihre Freizeit, die ist ihnen mindestens ebenso wichtig wie der Job.“

Motivation durch Geld?

„…funktioniert nicht“, so die WIFI-Trainerin. „Ein tolles Auto ist für viele Lehrlinge kein Statussymbol mehr, selbst der Führerschein ist oft kein absolutes Muss. Natürlich wollen die jungen Leute tolle Handys und Notebooks etc., aber vor allem wollen sie ein gutes Leben führen!“

Die Firma ist schnell gewechselt.

„Die Älteren, also auch die AusbilderInnen, haben oft in einer Firma gelernt und schon damals gewusst, dass sie da auch in Pension gehen würden. Dementsprechend loyal waren sie ihren Firmen gegenüber auch – die jetzt junge Generation sieht das komplett anders! Alles ist in Fluss, der erste Job ist nicht mehr als ein Start, eine Pension ist sowieso unsicher. Jugendliche binden sich daher selten an ein Unternehmen und entwickeln keine starke Identifikation damit. Wenn’s woanders besser und lustiger ist, sind schnelle Wechsel durchaus möglich“, so Mag. Freidorfer: „Das stellt Unternehmen zunehmend vor Probleme.“

Snapchat mit der Muttermilch aufgesogen

„Die Generation 50plus hat Vierteltelefone, analoge Fotografie und Schreibmaschinen erlebt. Die Jugendlichen heute sind bereits in das digitale Zeitalter hineingeboren worden. Das ist die erste Generation, die mit Facebook, Instagram, WhatsApp oder Snapchat ganz selbstverständlich umgehen und sich in Internetforen wie im eigenen Wohnzimmer bewegen.“

Trifft man sich noch unter Freunden?

„Natürlich!“, sagt Mag. Freidorfer, „aber wenn man mit jemandem im Nebenraum sprechen möchte, geht man nicht unbedingt hin, man greift zum Handy. Auch Kommunikationen am Tisch via Whatsapp sind nicht ungewöhnlich. An all das müssen sich die älteren Generationen erst gewöhnen.“

Tatoos …

90 Prozent der Jugendlichen haben eins – und 90 Prozent der Generation 50plus haben keins. Je nach Branche sollte das aber kein Thema sein.

Überzeugt?

Lehrlings-Powerdays, Lehrlings-Thementage, Ausbilder-Tage, Ausbilder-Lehrlings-Crossover-Tage und Coaching-Prozesse für Lehrlinge und Ausbilder – Information, Beratung und Buchung bei Mag. Heike Schönbacher oder unter Tel. 0316-602-707.

Auch interessant für AusbilderInnen: das WIFI-Ausbildertraining und die WIFI-Ausbilderakademie – herzlich willkommen zum kostenfreien Informationsabend dazu!

Power- und Thementage für Lehrlinge, aber auch für Lehrlingsausbilder sowie Cross-Over-Tage für Alt & Jung gemeinsam: Nicht nur die Agrarunion Feldbach nutzt dafür das WIFI mit Birgit Freidorfer und Hakan Kahraman:

Mag. Birgit Freidorfer, Inhaberin von „wellcome consulting“ in Graz, entwickelt laufend neue Formate für das WIFI Steiermark – auch alles rund um das Thema Lehrlinge und Lehrlingsausbilder für Unternehmen – immer mit individueller Themenabstimmung vor Ort im Betrieb bzw. in der Region.

Mit für die Entwicklung und Durchführung der Veranstaltungen rund um Lehrlinge und Ausbilder verantwortlich zeichnet Hakan Kahraman, MSc. Er hat an der FH Wiener Neustadt Sportmanagement studiert, ist Diplomierter Mentaltrainer und kommt aus dem aktiven Fußball und der Selbstverteidigung – er hat also viel Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen und Teams.

„Hakan bringt die Jugend mit ein und ergänzt meine Erfahrung wunderbar!“ – Mag. Freidorfer.

Referenzbetriebe, in denen das WIFI Steiermark bereits erfolgreich für Lehrlinge und/oder AusbilderInnen tätig war bzw. ist: Parkhotel Graz, Frisenius Kabi, Agrarunion Südost, Gady, EVG, oststeirischer Verbund Installationsunternehmen, ADA …

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Fotos: Agrarunion Feldbach, WIFI Steiermark

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