Leadership by Bauchgefühl? Kann gut gehen. Kann aber auch schiefgehen. Worauf man wirklich hören sollte, wissen die Profis, die auch am WIFI Steiermark unterrichten. Das bei ihnen erworbene Know-how wird im Unternehmen bald Blüte tragen.
Es schaut ganz einfach aus, das Chefin- oder Chefsein. Man sagt seinen Leuten einfach, was zu tun ist, surrt dann zwar dezent im Hintergrund herum, macht aber nicht „die wirkliche Arbeit“. Am Monatsende freut man sich über ein stolzes Sümmchen. Und wenn diese Geschichte nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute. Mit der Realität hat sie aber so gut wie gar nichts gemeinsam. Der Alltag als Führungskraft ist herausfordernd, man hat keine Zeit. Und außerdem gibt es ja ohnehin keine Formel für erfolgreiches Leadership, die man lernen kann. Stimmt, eine allgemein gültige Formel gibt es nicht. Aber viele kleine Werkzeuge, mit denen man nicht mehr blindlings in der Gegend herumfliegt, sondern besser auf Kurs ist.
Dampfkochtopf pfeifen lassen
Roland Frühwirth, der bereits seit 1999 am WIFI-Unternehmertraining lehrt: „Ein riesiges Thema ist die Kommunikation – zum Beispiel der Umgang mit Konflikten.“ Der Experte, der zum Deeskalationsmanagement auch ein eigenes Seminar anbietet, hat eine klare Handlungsanweisung:
„Entscheidend sind die ersten paar Minuten, nachdem ein Konflikt eskaliert ist. Ja nicht auf Konfrontation gehen und die Argumente des Gegenüber als Lappalien abtun. Wenn der Dampfkochtopf pfeift, muss erst mal der Druck abgelassen werden. Sonst explodiert das Ganze.“
Mitarbeiter motivieren
Eine zentrale Rolle in den Führungskräfte-Weiterbildungen am WIFI Steiermark spielt auch die Mitarbeiterentwicklung. „Da darf man nichts über einen Kamm scheren. Den einen Mitarbeiter motiviert es immens, wenn er eine Erfolgsprämie bekommt. Der andere würde sich viel mehr über eine Weiterbildung freuen. Das passende Werkzeug ist hier das persönliche Gespräch“, so Frühwirth.
Unternehmen nicht gefährden
Eine zentrale Rolle spielt für das Management das betriebswirtschaftliche und rechtliche Basiswissen – inklusive der relevanten Kennzahlen. „Sonst besteht die große Gefahr, das Unternehmen zu gefährden“, zeigt sich Christian Fritz überzeugt. Er leitet am WIFI Steiermark die Akademie für GmbH-Geschäftsführer und kennt daher auch die häufigen Fallstricke:
„Leider übersehen nach wie vor viele Unternehmen, dass sie auf dem besten Weg in eine Krise sind, weil sie die gesetzlichen Kriterien nicht kennen und daher auch nicht sehen.“
Gesetzlich definiert ist etwa, dass die Eigenmittelquote unter 8 Prozent ein Alarmsignal ist, ebenso wie eine fiktive Schuldentilgungsdauer von 15 Jahren und mehr. Mögen Kennzahlen noch so langweilig klingen, sie haben ihre Berechtigung. „Und auch auf sich selbst sollte der Geschäftsführer nicht vergessen. Die persönliche (rechtliche) Absicherung“, so Fritz’ Erfahrungen, „ist leider etwas, das viele übersehen.“
Flexible Trainingsmöglichkeiten
Das Angebot des WIFI Steiermark für Führungskräfte ist breit: „Von kompakten Seminaren über Lehrgänge wie den Business Management Professional oder die beiden neuen Lehrgänge Controlling für Führungskräfte und Design Management bis hin zu Akademischen Ausbildungen“, gibt Martin Neubauer, Leiter des WIFI der WKO Steiermark, einen Einblick. Gerade für Führungskräfte ist der Faktor Zeit wesentlich, deshalb gibt es unterschiedliche Organisationsformen (Tages-, Abend- und Wochenendkurse), auch firmeninterne Trainings sind möglich.
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