Die Sprachkurse für die Generation 50plus erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Trainerin Martina Wuchta und Kursteilnehmer Günter Murlasits erläutern, wie man eine Fremdsprache im fortgeschrittenen Alter erlernt und warum es Sinn macht, auch da noch von Null zu starten.
Seit 4 Jahren bietet das WIFI Steiermark mittlerweile Sprachkurse für die Generation 50plus an, die Teilnehmerzahl hat sich seitdem fast verdoppelt. Angeboten werden mittlerweile Kurse in Englisch, Spanisch, Italienisch und Russisch – in Graz und auch in den Regionen wie etwa in Hartberg.
„Wer rastet der rostet, das gilt für die Gelenke gleichermaßen wie für das Gehirn“, ist Günter Murlasits aus Gratkorn überzeugt.
„Wenn der Wille vorhanden ist, kann man auch mit 70 Jahren noch eine fremde Sprache erlernen.“
Und genau das hat der pensionierte Polizist auch gemacht. Seine Motivation für die Teilnahme am Kurs „Zeit für Englisch 50plus“ des WIFI Steiermark: eine in den USA lebende Tochter. Er wollte „endlich auch mit anderen Menschen in den USA sprechen können, wenn ich meine Tochter besuche“.
Die Trainerin im Kurs „Zeit für Englisch – 50plus“ ist Martina Wuchta, sie erläutert die Unterschiede im Lernverhalten von älteren Menschen im Vergleich zu jüngeren:
1. Konkretes Ziel und persönlicher Nutzen
„Mit dem Alter wird es immer wichtiger, einen konkreten Nutzen in der Weiterbildung zu sehen. Die Teilnehmer wollen das Erlernte auch praktisch anwenden können“, so Wuchta. Forschungen des Sprachlernforschers Michael Long bestätigen, dass es unerlässlich ist, den Unterricht an Aufgaben zu orientieren. Die Sprachangebote für die Generation 50plus am WIFI Steiermark sind daher individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten.
2. Klare Strukturen beim Sprachen lernen
Ein wichtiger Unterschied im Lernverhalten von jüngeren und älteren Menschen ist, dass jüngere „implizit“ bzw. nebenbei lernen. Je älter man wird, desto schwieriger wird das. Genaue Erklärungen und wiederholtes Üben sind daher notwendig, was Versuche am LSI in Bochum bestätigt haben. Sprachtrainerin Wuchta: „Ältere Menschen wollen sich sicher fühlen, klare Strukturen und Abläufe vermitteln ihnen diese Sicherheit. “
3. Mit Motivation und Spaß zum Erfolg
Ältere Menschen sind meist hoch motiviert und überaus lernwillig. Sie wissen genau, was sie wollen. Wuchta: „Es macht als Trainerin unendlich Spaß, mit der Generation 50plus zu arbeiten. Mir ist auch wichtig, dass die Teilnehmer Freude am Lernen haben. Deshalb arbeiten wir stark mit Spielen und anderen Lernkonzepten, durch die das Sprachenlernen nicht als sinnlose Plagerei sondern als interessante und lohnenswerte Herausforderung gesehen wird.“
4. Der Wille ist entscheidend beim Sprachen lernen
Dies bestätigt die Forscherin Helga Lienhart, die für ihre Dissertation am Institut für Anglistik der Uni Wien den Fremdspracherwerb im fortgeschrittenen Alter untersucht hat. Ihr Ergebnis: Die höchste Drop-out-Rate bei den von den Versuchspersonen absolvierten Sprachkursen war in der jüngsten Gruppe zu verzeichnen, die ältesten Teilnehmer schafften es fast alle bis zur Abschlussprüfung. Daraus ergibt sich: Die Willenskraft der älteren Generation ist definitiv am größten!
Sprachkurse am WIFI Steiermark
Endlich Zeit zum Sprachenlernen: Eigene Sprachkurse für die Generation 50plus in Englisch, Spanisch, Russisch und Italienisch am WIFI Steiermark – in Graz und in den Regionen.
- Infos telefonisch unter 0316/602-1234 und online auf www.stmk.wifi.at/sprachen
- Auch im Alter ist es sinnvoll noch eine Fremdsprache zu erlernen. Wir haben die wichtigsten Gründe dafür zusammengetragen.
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2 Gedanken zu “Wie die Generation 50plus Sprachen lernt”