Whisky und seine Erfolgsgeschichte

Whisky gilt unter Kennern als besonders edles Getränk. Aus einfachsten Rohstoffen hergestellt, bietet der Getreidebranntwein über jahrelange Lagerung eine Geschmacksvielfalt aus, die mit kaum einer anderen Spirituose vergleichbar ist, wissen vom WIFI ausgebildete Barkeeper.

Whisky oder Whiskey – die Bedeutung des Vokales ‚e’

Der Namen stammt ursprünglich vom gälischen Wort ‚uiscebeathadh’, was soviel wie „Lebenswasser“ bedeutet. In Irland und den USA wird jedoch die Schreibweise Whiskey verwendet, in Schottland steht am Etikett ‚Whisky’. Der Begriff an sich, war bereits im 16. Jahrhundert gebräuchlich, bezeichnet wurden damit aber alle Arten von Bränden. Die alternative Schreibweise mit dem zusätzlichen Vokal „e“ resultiert aus dem Bestreben im späten 19. Jahrhundert, den amerikanischen ‚Whiskey’ sozusagen auf den ersten Blick erkennbar und unterscheidbar zu machen.

Zu dem, für die Schotten überflüssigen Vokal im Wort „Whiskey“, gibt es zahlreiche lustige Trinksprüche, zumeist basierend auf der phonetischen Zeitverschwendung, die lieber trinkend verbracht werden sollte! Da man nicht genau nachvollziehen kann ob der erste Whisky in Irland oder Großbritannien gebrannt wurde und die Amerikaner nun ihren eigenen ‚Whiskey’ produzierten, haben sich im Lauf der Jahre, beide Schreibweisen des Namens als Markenbegriff etabliert.

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Schotten, Iren oder Kelten

Es lässt sich heute nicht mehr sagen, wer der Erfinder war. Im 5. Jahrhundert haben Christen das Land der Kelten missioniert. Der Überlieferung nach, sollen schon die Kelten eine wasserähnliche Flüssigkeit destilliert haben, ein klares, durchsichtiges Getränk, das so genannte ‚Aqua vitae’. Die christlichen Mönche brachten technisches Gerät ins Land und die Klöster von damals betrieben auch eigene Gaststätten. So verbreitete sich die Kunst des Destillierens im ganzen Land.

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Whisky goes USA

Die ältesten, von irischen und englischen Auswanderern gegründeten Brennereien, waren in Maryland, Virginia und Pennsylvania zu finden. Aus Mangel an Gerste, versuchten sie Roggen und Weizen zu vergären, die in Amerika besser wuchsen als die traditionelle Gerste. 1794 wurde Whisky in Amerika erstmals besteuert. Nach der „Whiskey-Rebellion“, wo die Siedler ihren Unmut darüber kundtaten und von einer Armee niedergerungen wurden, zogen die kundigen Whiskybrenner weiter westlich, nach Kentucky und Tennessee, dort wo auch heute noch die größten Whiskyproduzenten zu finden sind. Auch in Kanada, rund um den St. Lorenzstrom gibt es ein traditionsreiches Gebiet, wo Whisky gebrannt wird.

Geschmacklich unterscheiden sich die amerikanischen Whiskey-Arten vornehmlich durch die Verwendung der unterschiedlichen Getreidessorten. In echtem Scotch darf kein Mais enthalten sein und der Single Malt darf nur aus reiner gemälzter Gerste hergestellt werden. Der aus mehreren Sorten verschnittene American Blended oder der American Straight Whiskey, der nicht verschnitten, sondern sortenrein sein muss, sind heute die 2 großen Überkategorien des amerikanischen Whiskeys. Der Bourbon wird aus mindestens 51% Mais hergestellt, der Rye aus ebensoviel Roggenanteil.

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Scotch

Die Popularität und Wertschätzung von schottischen, gut gealterten Single Malt Whiskys ist in den letzten Jahren gestiegen, denn der weltweite Export ist mit plus 190% nahezu explodiert. Whisky-Liebhaber treffen sich in speziellen Clubs, es gibt Whisky-Magazine und reichlich hochwertige Accessoires, wie zum Beispiel spezielle tulpenförmige Nosing-Gläser und vieles mehr. Kenner und Sammler sind bereit viele Tausend Dollar für eine spezielle Flasche auszugeben. In Schottland selbst blüht der Whisky-Tourismus, die interessantesten Destillerien liegen zudem in traumhaft schöner schottischer Landschaft, die eine wunderbar interessante Reise versprechen.

Sortenvielfalt und Geschmachsreichtum

Die Anzahl der Sorten ist in den letzten Jahren gewachsen, auch hier wurden der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es gibt Bourbon-Whiskey, der ausschließlich am Meer gereift ist, Roggen-Whiskey, japanischen Single Malt und viele mehr. Geschmacklich sind die Aromen kaum einzugrenzen, vom süßen Honig- bis zum Torfraucharoma wird den Geschmacksknopsen eine unglaubliche Vielfalt geboten.

Es gibt auch immer wieder Versuche, die besten Sorten zu eruieren und prämieren, die aber subjektiv beurteilt, immer wieder neu zu bewerten sind. So manche Übersicht der beliebtesten Whisky-Sorten resultiert auf Experten-Meinungen, wie Gastronomen, Barkeepern und leidenschaftlichen Kennern des vielfältigen und facettenreichen Getränks. Bei den traditionsreichen jährlichen Awards werden Gewinner der folgenden Kategorien prämiert: Best Irish Single Pot Still, World’s Best Blended, World’s Best Blended Limited Release, World’s Best Blended Malt, World’s Best Bourbon, World’s Best Canadian Blended, World’s Best Corn, World’s Best Flavoured, World’s Best Grain, World’s Best Rye, World’s Best Single Cask/Single Malt, World’s Best Wheat.

2015 wurde ein japanischer Whisky zum weltbesten Whiskey prämiert, was unter Insidern zum blanken Entsetzen reichte, aber dass japanische Destillerien schon seit 1923 exquisiten Whisky brennen, wurde hier zu Lande erst viel zu spät bekannt.

Wissenswertes und Kurioses über Whisky

Die Qualität des Wassers ist für die Herstellung von gutem Whisky wesentlich. Idealerweise ist es mineralfrei und nicht zu eisenreich, denn zuviel Eisen verfärbt Alkohol und lässt ihn schwarz und bitter werden. Wenn eine ungeöffnete Flasche Whisky nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, ist sie grundsätzlich ewig haltbar. Die Sonne wird Whisky zwar nicht zerstören, aber sie würde ihm einen muffigen, unangenehmen Geschmack geben. In den USA sind mehr als 50 Prozent des Kaufpreises von Whisky nur Bundes-, Landes- und Lokalsteuern.

Weltweit lagern Millionen von Whiskyfässern in Destillerien. Wegen des Alterungsprozesses hat zum Beispiel Jack Daniels 1,3 Millionen Barrel zum Reifen auf Lager, was auch hohe Feuerversicherungskosten mit sich zieht.

Whisky kann grundsätzlich aus allen Getreidesorten hergestellt werden, auch aus Quinoa. In Tennessee gibt es eine Brennerei, die Whisky aus Quinoa, Hafer, Buchweizen und Dinkel produziert. Wenn Whiskey aus der Brennblase kommt ist er vollkommen klar. Erst die Lagerung im Eichenfass gibt Whisky 60% an Geschmack und 100% seiner Farbe.

Mit Eis? Oder ohne?

Der große Meinungsunterschied von Whiskyliebhabern ist auch der, ob ein Eiswürfel ins Whiskyglas darf. Manche schwören darauf, dass ein bisschen Wasser noch mehr Aroma freisetzt, andere bevorzugen es da unverfälscht. Malt Whisky sollte aber ohne Eis getrunken werden, Blended Sorten vertragen hingegen den Eiswürfel aromatechnisch sehr gut. Da der Konsum von Whisky ein individuelles Genusserlebnis ist, sollte jeder für sich entscheiden ob er den Whisky mit oder ohne Eis genießt. Whisky an sich widersteht übrigens Temperaturen von bis zu –30° Grad ohne zu gefrieren! Konsumieren Sie Whisky immer bei Raumtemperatur, denn bei 18-22° können sich die Aromastoffe am besten entfalten. Da Geschmack und Vorlieben etwas ganz individuelles sind, wird jede der unzähligen Sorten auch ihren Liebhaber finden. Eines ist allen gemeinsam: die Freude am Genießen!

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Titelbild: ©Mor Arditi – Adobe Stock 

4 Gedanken zu “Whisky und seine Erfolgsgeschichte

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