42 Jahre lang hat Alois Gödl am WIFI Steiermark unterrichtet, bevor er sich kürzlich in den wohlverdienten Ruhestand begab. Das Vermitteln von Wissen sah er nie als einen Beruf, sondern als seine Berufung.
1976 begann Gödl neben seiner Tätigkeit als Abteilungs- und Gruppenleiter im Finanzamt, Kurse zum Thema Buchhaltung am WIFI Steiermark zu geben. Unternehmertrainings, aber auch Kurse zu den Bereichen Bilanzbuchhaltung, Bilanzierung, Geschäftsführung und Steuerrecht, folgten. Letzteres fand er besonders spannend. „Es gibt wenige Gesetze, die so oft aktualisiert werden wie das Steuerrecht und es umfasst – ob man will oder nicht – einen riesigen Teil unseres Lebens, das ist ein lebendiges Thema“, erklärt Gödl.
Über vier Jahrzehnte Berufserfahrung
So begeistert wie von den Unterrichtsinhalten, berichtet er auch über seine Erfahrungen am WIFI Steiermark. „Die Tätigkeit als Trainer war für mich immer mit Freude verbunden, denn das Vermitteln von Wissen ist eine außerordentlich positive Angelegenheit“, findet Gödl.
Am meisten in Erinnerung geblieben sind ihm die vielen Erfahrungen mit den Teilnehmenden seiner Kurse: „Wenn Menschen das Gefühl hatten, dass ich ihnen ehrlich etwas vermitteln wollte, haben sie sich geöffnet und mir auch persönliche Dinge wie ihre Zukunftspläne mitgeteilt. Das wird mir am meisten fehlen“, betont er.
Den Schlüssel zum Lernerfolg sieht er darin, den Kursteilnehmenden einen Zugang zum Stoffgebiet zu ermöglichen. „Wenn man weiß, wofür man etwas braucht, lernt man es gerne und erzielt bei Prüfungen entsprechende Ergebnisse“, hält Gödl seine Unterrichtserfahrungen fest.

Tipps für Nachwuchstrainer/innen
Seine Unterrichtsfächer bleiben aufgrund der vielen Trainerinnen und Trainer am WIFI Steiermark natürlich nicht unbesetzt. Und dem jungen Nachwuchs kann er einige Ratschläge für das Unterrichten mitgeben. Zwei Dinge sind Gödl besonders wichtig: „Erstens müssen die jungen Trainer und Trainerinnen am WIFI Steiermark gerne unter Menschen sein“, findet er, „und zweitens sollen sie das Unterrichten nicht als reinen Job sehen, sondern als Berufung.“
Von der klaren Ausformulierung der Unterrichtsziele bis hin zur Überprüfung der Lernerfolge – praktische Tipps hat er zu Genüge. „Man sollte Ziele von Anfang an klar benennen und den Weg dorthin umreißen“, stellt Gödl klar. Lernerfolgskontrollen hält er außerdem für eine gute Möglichkeit, Feedback von den Kursteilnehmenden zu erhalten. „Man muss wissen wie weit die Unterrichtsinhalte angekommen sind und sich im Zweifelsfall überlegen, wie man sie besser vermitteln kann. Dabei muss man ehrlich zu sich selbst und zu anderen sein – das ist nicht das Bequemste aber auf lange Sicht das Sinnvollste“, ist sich Gödl sicher.
Abschied nach 42 Jahren
Eine Diplomverleihung nahm man am WIFI Steiermark kürzlich zum Anlass, den langjährigen Mitarbeiter noch einmal für seine Arbeit zu ehren. „Mit einer Verabschiedung in dieser Form habe ich nicht gerechnet“, freut Gödl sich über die Anerkennung seiner Arbeit.
Und seine Pläne für die Zukunft? „Ich möchte gerne verreisen und das österreichische Umland besser kennen lernen – nächsten Monat geht es zum Beispiel nach Heidelberg“, erzählt Gödl. Auch für sportliche Aktivitäten wie dem Wandern will er sich Zeit nehmen. „Und den Rest werde ich einfach auf mich zukommen lassen“, meint er. Langweilig wird Gödl also auch im Ruhestand nicht werden.
SIE WOLLEN MEHR ÜBER DIE TRAINER/INNEN AM WIFI STEIERMARK ERFAHREN?
- Lesen Sie mehr über die Trainerinnen und Trainer am WIFI Steiermark am Blog: Vom Studenten zum Lektor & Innovation auch rückwärts denken
- Über alle Kursangebote zum Thema Finanzen können Sie sich hier informieren.
Ein Gedanke zu “Unterrichten als Berufung”