Telearbeit – ein Trend in der Personalabteilung

Sie werden digitale Nomaden oder Telearbeiter genannt. Im Grunde genommen können diese Arbeitskräfte ein persönliches, virtuelles Büro auf dem Laptop überall dort aufschlagen, wo es eine Steckdose und ein Wi-Fi-Signal gibt. Statistische Berichte zeigen, dass die Anzahl der Mitarbeiter, die regelmäßig oder ausschließlich außerhalb von ausgewiesenen Büroräumen arbeiten, sich im Laufe von zwei Jahrzehnten vervierfacht hat. Für das HR-Personal bedeutet dies, dass das Screening nach potenziellen Neueinstellungen nicht mehr nur auf eine Region beschränkt ist oder auf Mitarbeiter, die bereit sind, den Wohnort zu wechseln. Eine Herausforderung die nicht nur eine Umstellung erfordert, sondern auch zahlreiche Chancen birgt, wie man bei den zahlreichen Human-Resource-Ausbildungen am WIFI Steiermark lernt.

Start-ups greifen immer häufiger auf Telearbeiter für bisher lokal eingestellte Positionen zurück. Die Unternehmen begrüßen diese Tatsache aus zwei Gründen: Eine neue Art, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, erleichtert die Einstellung von geeigneten Kandidaten und das vorhandene Personal entscheidet sich möglicherweise für das Homeoffice, was sowohl höhere Arbeitszufriedenheit als auch Kostenersparnis für das Unternehmen bedeutet. Technologische Fortschritte haben es für beide Seiten einfacher gemacht, von unterwegs aus zu arbeiten beziehungsweise den Fortschritt aus der Ferne zu überprüfen. Nicht nur daher wird sich dieser Trend aller Wahrscheinlichkeit nach fortsetzen.

Was genau bedeutet Telearbeit?

Um die Feinheiten von Telearbeit zu verstehen, müssen einige Ausdrücke definiert werden und welche Arten von Flexibilität mit ihnen verbunden sind. Einige Unternehmen haben möglicherweise ein anderes Verständnis davon, was Telearbeit eigentlich beinhaltet.

  • Ein Telearbeiter könnte aus einem Heimbüro, in einem Café oder sogar auf einem Strandsessel arbeiten. Letzteres ist eher unwahrscheinlich, doch im Prinzip bedeutet dies jeden Ort, der kein gewöhnliches Büro ist. Für einige beinhaltet es dennoch gelegentliche Treffen in der Zentrale, für andere, die in entfernt gelegenen Teilen des Landes oder sogar im Ausland arbeiten, ist dies keine Option. Teams können aus einer Mischung von internen Mitarbeitern und Telearbeitern oder ausschließlich aus Tele-Mitarbeitern bestehen. In jedem Fall muss die genaue Stellenbeschreibung von Beginn der Zusammenarbeit an klar sein.
  • Ein digitaler Arbeitsplatz nutzt diverse Kommunikationskanäle wie ein firmeneigenes Intranet und andere Tools, um bei kollaborativen Aufgaben zu unterstützen. Dieser digitale Arbeitsbereich wird dann als ein Ökosystem oder eine Arbeitsumgebung betrachtet, obwohl es sich dabei nicht wirklich um einen in der realen Welt existierenden Bürobereich handelt. Alle Tools sollen die Zusammenarbeit verbessern und Kommunikationsmittel bereitstellen.
  • Die Mitglieder eines verteilten Teams sind geografisch voneinander getrennt. Sie können sich selbst jeweils innerhalb einer Bürostruktur befinden, jedoch können einige oder alle Teammitglieder auch Telearbeiter sein. Oftmals haben verteilte Teams ein besseres Verständnis für die erforderlichen Arbeitsprozesse und -abläufe, wenn alle Mitglieder Telearbeiter sind.

Jedes Unternehmen kann seine eigenen, individuellen Praktiken und Richtlinien in Bezug auf Arbeitsprozesse von Telearbeitern haben. Ein besserer Einblick und ein besseres Verständnis der entsprechenden Terminologie trägt dazu bei, Fehler im Einstellungsprozess zu vermeiden, und es den HR-Teams zu ermöglichen, die besten verfügbaren Talente auf dem Arbeitsmarkt zu finden.

Die Herausforderungen beim Managen von Telearbeitern

Immer mehr Mitarbeiter werden zum Teil der „Remote Workforce“. Sie werden als Telearbeiter angesehen, da ihre Teams an verschiedenen Standorten derselben Firma oder als Freiberufler angestellt werden. Im Zuge der technologischen Entwicklungen verbessern sich auch die Mittel zur Verwaltung von Teams aus der Ferne. Das Managen von Teams, die sich nicht im Büro nebenan befinden, erfordert jedoch andere Fähigkeiten, um Tasks zu setzen, zu delegieren und die geleistete Arbeit zu bewerten. Im Allgemeinen besteht das Hauptproblem darin, im Umgang mit Tele-Mitarbeitern in Verbindung zu bleiben.

Die meisten Telearbeiter haben die Firma, von der sie ihre Gehaltsschecks erhalten, noch nie mit eigenen Augen gesehen. Daher ist es wichtig, sie motiviert zu halten, um Projekte erfolgreich abzuschließen und ihre Anstrengungen auf lange Sicht zu erhalten. Eine gemeinsame Vision und klar definierte Ziele sind sehr wichtig, um einen positiven Arbeitsablauf und glückliche Telearbeiter zu erhalten, ohne diese persönlich treffen zu müssen. Die soziale Interaktion mit anderen Mitarbeitern spielt im Arbeitsalltag der Telearbeiter keine Rolle. Für manche war dies der Grund, dem Büroalltag überhaupt den Rücken zu kehren. Das Gefühl, dennoch verbunden und Teil eines Teams zu sein, hat jedoch positive, psychologische Effekte, die Engagement und Motivation fördern. Regelmäßige Videokonferenzen oder ein Telefonat über SKYPE sind hilfreich und schaffen zusätzlich ein Gefühl der Zugehörigkeit. Wenn es möglich ist, dann schaffen halbjährliche Treffen und Konferenzen auch eine soziale Verbindung, die sich auf Dauer positiv auswirkt.

Wie Sie Tele-Mitarbeiter besser verstehen

Das Bild von Millennials, die entgegen der Norm leben, ist irgendwie mit Telearbeit verbunden. Dies hat sich jedoch im Laufe der Jahre drastisch geändert. Das Durchschnittsalter ist entsprechend höher geworden als die einstigen Zwanzigjährigen, welche einst lieber zu Hause ihr Brot verdienen wollten. Das Arbeiten im Homeoffice oder auf einem Laptop in einem Café kommt heutzutage viel häufiger vor. Eine Gallup-Umfragezeigte, dass Telearbeiter, die ihre Arbeit als Freelancer abliefern, zwischen 2012 und 2017 um vier Prozent angestiegen sind. Freiberufler, die sich von einer klassischen Büroarbeit vollständig abgewendet haben, kletterten im gleichen Zeitraum um ganze sieben Prozent. Darüber hinaus scheint die Produktivität von Freiberuflern im Vergleich zu Arbeitern, die in einem Großraumbüro ihre Arbeit verrichten, weitaus höher zu sein.

Unterstützende Technologie
Virtuelle Büros erfordern virtuelle Tools zur Unterstützung. Dokumente, die online geteilt werden, und regelmäßige Videochats sollten die neue Norm sein. Unternehmen wären gut damit beraten, ähnliche Wege zur Digitalisierung von Arbeitsabläufen in Betracht zu ziehen, da alle internen Prozesse in einem Unternehmen von einer Digitalisierung profitieren. Es wurde Software zur Überwachung des Fortschritts von Tele-Mitarbeitern entwickelt, obwohl die Wirksamkeit solcher Tools von der Branche abhängig ist und variieren kann. Einige Freelancer mögen den Remote-Zugriff auf ihren Laptop und Screenshots ihres Computerdesktops nicht besonders, während andere kein Problem damit haben.

Nachteile der Telearbeit

Telearbeiter bekommen keine Krankenversicherung, erhalten keinen bezahlten Urlaub, Vorsorgefonds oder andere Vergünstigungen, die ein Unternehmen seinen regulären Mitarbeitern anbieten würde. Nicht einmal ein kostenloses Mittagessen oder das Bowling mit der Firmenmannschaft ist in solchen Vereinbarungen enthalten. Tele-Mitarbeiter könnten in gewissem Sinne als Geschäftsinhaber angesehen werden. Sie arbeiten zu jeder Tages- und Nachtzeit, um Termine einzuhalten und um eigene Projekte mit verschiedenen Unternehmen zu organisieren. Sie müssen sich auf eine prompte Bezahlung durch die Unternehmen verlassen können. In das Homeoffice wurde möglicherweise viel Aufwand und Geld investiert, um die Arbeit dort so produktiv wie möglich zu gestalten.

HR-Personal und das Management müssen sich dieser Tatsache bewusst sein und Wege finden, ihre Tele-Mitarbeiter mit Zeichen der Wertschätzung zu ermutigen. Vielleicht könnte ein Betrag für die Internet-Verbindung, welche die Lebensader für jeden Remote-Mitarbeiter darstellt, in Betracht gezogen werden. Ein kleiner Bonus und das Lob für geleistete Arbeit sollten definitiv nicht die Ausnahme sein.

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