Hilbert Hönig ist Absolvent des akademischen Lehrgangs „MSc Marketing- und Verkaufsmanagement“ am WIFI Steiermark, Geschäftsführer eines technischen Betriebs – und leidenschaftlicher Alpaka-Züchter. Sein Werdegang zeigt, dass eine umfassende akademische Ausbildung in vielen Geschäftsbereichen Vorteile bringt und sogar neue Märkte eröffnen kann.
„Wenn man den Stall betritt und einen so viele Kulleraugen auf einmal anschauen – ja, dann ist das schon etwas Besonderes“, wenn Hilbert Hönig von seinen Alpakas erzählt, kann man die Begeisterung für seine Tiere förmlich spüren. Seit 2012 besitzt er insgesamt 18 Alpakas und einen eigenen Hof im Kraubathgraben in der Obersteiermark. Allerdings im Nebenerwerb – hauptberuflich ist er Geschäftsführer von Oerlikon Balzers Coating Austria GmbH, einem weltweit führenden Anbieter von PVD-Beschichtungen für Werkzeuge und Präzisionsbauteile. Eine auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Kombination, die aber im Zuge seiner akademischen Ausbildung „MSc Marketing- und Verkaufsmanagement“ am WIFI Steiermark (in Kooperation mit der FHWien der WKW) interessante neue Betätigungsfelder erschlossen hat.
Technik und Marketing
Seit 1999 ist Hilbert Hönig bei Oerlikon Balzers Coating Austria GmbH tätig, zuerst im Bereich Expansionsarbeit, ab 2007 dann für den Markt in Österreich, Ungarn, Tschechien und Rumänien. Irgendwann gab es nur noch eine einzige Weiterentwicklungsmöglichkeit – nach oben in die Chef-Etage: „Der ehemalige Geschäftsführer kam damals auf mich zu und wollte mich als seinen Nachfolger aufbauen. Darum wurde es notwendig, eine Ausbildung zu starten, die das technische Profil mit Marketing-Inhalten abrundet“.
So startete Herr Hönig seinen Lehrgang am WIFI Steiermark in Graz. In vier Semestern standen unter anderem Vertriebsmanagement, Digital und Online Marketing, Rechtsthemen und Business English auf dem Lehrplan. Ein besonders spannender Aspekt für Herrn Hönig war das Thema Kundenmanagement und -bindung: „Ich war immer eher auf der technischen Seite unterwegs, habe Kunden betreut, aber nicht akquiriert. Das war ein ganz neuer Zugang für mich“.

Aufs Alpaka gekommen
Sein Hauptberuf ist auch für seine Leidenschaft „nebenbei“ verantwortlich, wie Herr Hönig erzählt: „Während meiner Expansionsarbeit für mein Unternehmen war ich viel unterwegs, so auch in Südamerika, wo ich zum ersten Mal mit Alpakas in Berührung kam. Als meine Frau mir dann noch einen Einsteigerkurs für Alpaka-Zucht zum Geburtstag schenkte, war bald klar, dass wir es mit einem eigenen Hof wagen wollten“.
Damit liegt Hilbert Hönig voll „im Trend“, wie die Zahlen zeigen: Die Steiermark ist zurzeit das Bundesland mit den meisten Alpaka-Höfen. „Spaziergänge“ mit den Tieren werden immer beliebter und auch die Nachfrage nach Produkten steigt. Familie Hönigs „Alpakaversum“ in Kraubath an der Mur bildet da keine Ausnahme. Dennoch: „Obwohl das Alpaka als Nutztier anerkannt ist, ist die Wertschöpfung aus landwirtschaftlicher Sicht auf die Wolle bzw. derer Verarbeitung bis dato limitiert. Wenn das Segment also weiterwachsen soll, muss kreativ nach anderen, zusätzlichen Vermarktungsmöglichkeiten gesucht werden – das war uns von Anfang an klar“.
Die richtige Strategie für Alpaka-Züchter
Der Lehrgang „MSc Marketing- und Verkaufsmanagement“ war für Herrn Hönig also nicht nur Tool für die Weiterbildung in seinem Unternehmen, sondern auch für Strategien im Nebenerwerb. So entstand die jetzige Gesamtkomposition aus Zucht, Produkterzeugung und Coaching-Angebot: „Wir geben Unternehmen die Möglichkeit, mit unseren Alpakas zu trainieren und somit ihre Skills in der Personalführung zu verbessern. Außerdem beraten wir andere Alpaka-Züchter im Bereich Marketing und unterstützen sie dabei, ihren eigenen USP zu finden“.

Wie kann man sich ein solches Coaching mit Alpakas vorstellen? Das Training nutzt das Herdenverhalten der Tiere, um Übungen mit ihnen zu absolvieren – zum Beispiel soll gemeinsam mit den Tieren von A nach B gegangen und gearbeitet werden: „Es geht darum, zu erkennen, wie man dem Tier gegenübersteht und ihm zeigt, was man will. Das lässt sich auch gut auf MitarbeiterInnen-Führung übertragen: Wie verhalte ich mich meinen MitarbeiterInnen gegenüber, wie gehe ich mit ihnen um?“
Es ist ein bisher einzigartiger Ansatz, den Hilbert Hönig auch seiner Masterthesis für den akademischen Lehrgang zugrunde gelegt hat. Von der Vermarktungsstrategie bis hin zur Namensgebung des Alpaka-Hofes: Marketing- und Verkaufsmanagement kann in einem stark wachsenden Markt den entscheidenden Wettbewerbsvorteil liefern.
In Kontakt bleiben
Persönlich nimmt Hilbert Hönig noch einiges mehr aus dem akademischen Lehrgang mit, etwa einen großen neuen Wissenspool aus dem Erfahrungsschatz der TeilnehmerInnen: „Wir hatten eine super Mischung aus verschiedensten Branchen und thematischen Zugängen, die in Kombination mit dem praxisorientieren Lehrgang einen echten Mehrwert geschaffen haben. Mit vielen ehemaligen StudienkollegInnen bin ich auch heute weiter in Kontakt“.
Und wie reagierten die StudienkollegInnen eigentlich auf die Verbindung zwischen technischem Hauptberuf und landwirtschaftlichem Nebenerwerb?
„Natürlich wird man dann und wann fragend angesehen“, lacht Hilbert Hönig, „Aber unsere Alpaka-Produkte sprechen klar für sich und überzeugen quasi ganz von selbst“.
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2 Gedanken zu “Was haben Alpakas mit Marketing zu tun?”