Integrales Gebäude- und Energie-Management auf dem Vormarsch

In seiner Zeit als Bautechniker und Bauleiter einer großen Firma erlebte DI Thomas Hirm bei einem Milliarden-Autobahn-Projekt, wie Menschen aneinander vorbeireden und so Verzögerungen und Verluste entstehen können. Auch sonst erkannte er, dass in großen Projekten mit all den vielen Beteiligten oft Zeit und Geld liegengelassen werden. „Das war ausschlaggebend dafür, dass ich mich vermehrt mit Kommunikation zu beschäftigen begann. Ich wollte die Bereiche Recht, Wirtschaft, Technik und Menschen besser miteinander verknüpfen können“, schaut der Baumeister, Ziviltechniker, Coach und WIFI-Vortragende im akademischen Lehrgang „MSc Integrales Gebäude- & Energiemanagement” zurück.

Spannende Schnittstellen am Bau

Beim Errichten eines Bauwerks rücken eine übergreifende Planung und die zentrale Organisation aller beteiligten Firmen vermehrt in den Mittelpunkt – auch in Hinblick auf die Bedienung der immer effizienteren Systeme. Das bedeutet viele Schnittstellen, in der Software, in der Hardware und vor allem in der Kommunikation. Der Markt verlangt nach aktuellem Know-how und dem fachlichen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus auf das große Ganze.

Integrales Management

„Meist geht es um die Aufarbeitung der Probleme, die sich an den Schnittstellen ergeben“, so DI Hirm. Befindlichkeiten, Einstellungen und schlicht die Menge der beteiligten Fachleute bei komplexen Projekten stellen eine große Herausforderung dar. Das Spannungsdreieck „Kosten – Qualität – Termine“ im Projektmanagement ist herausfordernder geworden. Ein Absolvent / eine Absolventin des akademischen Lehrgangs „MSc Integrales Gebäude- & Energiemanagement“ kann zum Beispiel in der Projektsteuerung arbeiten. In dieser Rolle unterstützen sie einerseits das Projektteam mit zahlreichen Daten und Fakten, um die Zwischenergebnisse zu kontrollieren. Andererseits kommunizieren sie auch die entscheidenden Maßnahmen zur Steuerung Richtung Projektziele.

MSc Integrales Gebäude- und Energie-Management

Als DI Thomas Hirm ans WIFI kam, startete er mit einem Kurs über Bauträgerkostenplanung und Lebenszykluskostenplanung. Nun bringt er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Akademischen Lehrgang „MSc Integrales Gebäude- und Energie-Management“ auch den Bereich „Integrale Planung“ und Integrales Bauprojektmanagement näher. „Da sind ganz unterschiedliche Leute im Lehrgang“, erzählt er. „Wir haben Techniker aus der HKLS-Familie (Heizung-Klima-Lüftung-Sanitär) genauso wie Bauexperten aus der Planung und Ausführung oder auch Facility Manager.  Selbst Chefs von großen Firmen und Projektleiter großer Bauträger machen im Rahmen dieses Studiums ihren akademischen Abschluss und daten ihr Know-how up.“

Kosten – Qualität – Termine

Bereits in der Projektvorbereitung und -planung sind die zu berücksichtigen. „Je eher alle Beteiligten darin einbezogen werden, desto besser sind alle Fachbereiche bereits in der Planungsphase abgedeckt“, so die Erfahrung von DI Hirm. „Das macht den Projektablauf schneller, effizienter und nachhaltiger. Außerdem kann ich mit professioneller Kommunikation die Bauherrenwünsche  sehr früh vertiefen, konkretisieren und abdecken.“ Dazu kommen die Kosten als ein nicht unwichtiges Thema. Gesamtkosten und Baukosten sind zwei unterschiedliche Kennzahlen, anhand derer globale Projektziele definiert werden. Auch die Qualität ist in Kennzahlen gefasst und dann wären da noch die Projektphasen, anhand derer die Einhaltung der Zeitvorgaben gemessen wird.

„Ich kann aus Überzeugung sagen: Kommunikation gepaart mit bereichsübergreifendem Fachwissen ist ein ganz zentrales Thema bei Bauprojekten. Je integrierter und aktiv beteiligter alle sind, desto effizienter und lösungsorientierter kann gearbeitet werden. Ich liebe es, damit Leichtigkeit, Freude und Begeisterung in die Projekte zu bringen!“ – DI Thomas Hirm.

Lebenszykluskostenplanung

“Wir versuchen Lösungen für Probleme zu finden, die der Bauherr noch gar nicht kennt“, schmunzelt der Herr Baumeister. Ein dabei noch relativ neues Thema ist die Lebenszykluskostenplanung – was für ein Wort! „Das Ziel sind nachhaltig gebaute Gebäude, derzeit stecken wir mitten in der Entwicklung, das praktikabel zu machen. Die Richtung stimmt. Dabei sind die Baukosten etwas höher, aber in Betracht des gesamten Lebenszyklus ist das nur ein geringer Teil an Kosten. Auch diese Perspektive kommt im Rahmen eines Integralen Gebäude- und Energiemanagements auf uns zu.“

Bmstr DI Thomas Hirm ist Ziviltechniker für Wirtschaftsingenieurwesen im Bauwesen und Geschäftsführer der Firma „Hirm & Partner Ziviltechniker GmbH“. Als Kommunikationsprofi und Baumanager integriert er Projektsysteme und Menschen in Bauprojekte und zudem ist er auch als Vortragender im akademischen Lehrgang „MSc Integrales Gebäude- und Energiemanagement“ engagiert. Das Know-how dafür hat er sich – zusätzlich zu seiner langjährigen Praxis – auch als Assistent am Institut für Bauprozessmanagement an der TU Wien und in einer vierjährigen Ausbildung zum Coach der Human- und Führungskompetenz geholt.

 

Gebäude- und Energie-Management – ein spannendes Thema!

Fotos: Thomas Hirm/ © Franz Ebner

 

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