Wenn Programmierung und Design NICHT Hand in Hand gehen …

Die Agentur präsentiert dem Kunden das Design für den neuen Onlineauftritt, die Auftraggeber sind begeistert. Was sie allerdings nicht wissen: An diesem Design wird sich der Programmierer anschließend die Zähne ausbeißen, es ist technisch schlicht und einfach nicht machbar. Nicht in der vorgegebenen Zeit und nicht mit den vorhandenen Mitteln. Dumm gelaufen, peinlich. Fazit: Eventuell schließt man sich besser VORHER mit dem Web Developer kurz und stimmt das Design mit dem dafür ausgebildeten Spezialisten ab.

Programmierung – die Problemfelder

„Oft werden Schrift-Designs mit verschiedenen Effekten in Photoshop umgesetzt oder in Bilder eingebettet“, berichtet Christian Schauperl, erfolgreicher IT-Unternehmer und WIFI-Trainer von seinen Erfahrungen. Solche Texte, meist Überschriften, sind allerdings nicht SEO-tauglich. Sie werden für das so wichtige Ranking in der Suchmaschine Google nicht erfasst. Abgesehen davon, hat das für den Kunden noch andere Konsequenzen: Man kann die einmal fixierten Texte trotz Redaktionssystem nicht selbstständig ändern.

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„Manche Effekte sind aber auch ganz einfach technisch nicht machbar“, so der Experte. Denken wir zum Beispiel an aufwendige Überblendungen von Text, Bild und Grafiken, spezielle Schatten oder Verschmelzungen. „Solche spezielle Funktionen gibt es in HTML und CSS, den beiden Hauptsprachen für das Web-Development, einfach nicht.“

Design – nicht alles ist umsetzbar!

Aber auch Ideen des Entwicklers können dem Designer die Schweißperlen auf die Stirn treiben. „Manche Entwürfe würden einen immensen zeitlichen Aufwand bedeuten, um sie komplett zu designen“, weiß Christian Schauperl. Konkret betrifft das unter anderem eine Entwicklung, wo der User mit der Maus über ein Element drüberfährt – woraufhin es sich verändert, indem es zum Beispiel „aufklappt“ oder sich in der Optik ändert.

Dynamische Inhalte – wie ist es aktuell damit?

Auch animierte Inhalte, sprich bewegte Bilder, sind vom Designer mit normalen Grafikprogrammen nur schwer umsetzbar. „Abhilfe würden Videos oder Animationen schaffen. Der Aufwand ist allerdings meist nur für richtig große Projekte zumutbar“, sagt der Experte.

Dafür gibt es mittlerweile aber auch schon einen tollen Ausweg und der heißt „SVG“. Damit kann der Entwickler Animationen in HTML und CSS bereitstellen. Die Abkürzung steht für Scalable Vector Graphics und beschreibt einen Standard zur Beschreibung zweidimensionaler Vektorgrafiken in der XML-Syntax. „SVG funktioniert bereits gut und ist mehr und mehr im Kommen“, so Schauperl. Mit Vektorgrafiken sind heute schon tolle Animationen machbar, die auch auf verschiedenen Browsern verwendbar sind. Und: Sie können verlustfrei skaliert werden, haben kleinere Datenmengen und laden somit auch schneller als Fotos.

Programmieren und Designen together – wie?

Die moderne Lösung heißt „Adobe XD“, eine Creative Cloud für Teams. „Das ist ein großer Sprung und Fortschritt in der Zusammenarbeit, speziell für Programmierer und Designer“, bestätigt der WIFI-Trainer. Im WIFI-Lehrgang Web-Developer, der auf Webentwickler spezialisiert ist, wird das Programm auch schon eingesetzt. Die Teilnehmenden bekommen eine Datei mit allen notwendigen Informationen über das geplante Design und arbeiten damit. Genauso, wie es in der Zusammenarbeit mit einem „echten“ Designer stattfinden würde.

WIFI-Web-Developer – auch für Designer!

„Wir vermitteln den Entwicklerinnen und Entwicklern von Anfang an, wie wichtig die Absprache und Zusammenarbeit mit den Designerinnen und Designern ist. Nicht alles ist machbar.“ – Als Unternehmen wie auch als WIFI-Trainer zielt Christian Schauperl immer auf bestmögliche Produkte und zufriedene Kunden ab. Der respektvolle Umgang zwischen Designern und Programmierern ist ihm daher sehr wichtig. Er erzählt aber auch, dass immer mehr Designer den Web-Developer-Lehrgang nutzen. „Es ist ihnen wichtig, hinter die Fassade zu schauen, um die Entwicklung besser zu verstehen und gezielt darauf eingehen zu können. Sie wollen wissen, wie die/der jeweils andere tickt.“ Das ist nicht zuletzt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agenturen, die beide Bereiche integrieren, ein enormer Vorteil.“

Mit seiner Agentur „Multiplecs e.U.“ ist Christian Schauperl auch in der Web-Entwicklung unternehmerisch erfolgreich. Sein Wissen und seine Erfahrungen dazu gibt er als Trainer in der WIFI-Ausbildung „Web-Developer“ und in der Fachakademie für Mediendesign und Informationstechnik gerne weiter: „Viele Webseiten schauen grafisch schön aus, sind aber technisch nicht gut gemacht. Ohne strukturierte Hintergrund wird die Website weit hinten gerankt und damit von der potenziellen Zielgruppe nicht gefunden. Auch das ist ein Thema!“

Sie wollen mehr wissen und können und den boomenden Arbeitsmarkt als Web-Developer nutzen?

Fotos: WIFI Steiermark / Melbinger, © AdobeStock/local_doctor

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