Im schönen Oberösterreich zwischen Wien und Salzburg befindet sich die Kulturstadt Linz. An der schönen Donau gelegen mit ihren malerischen Ufern bezaubert Linz seit jeher mit seinem besonderen historischen Charme. In und um Linz herum gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu entdecken, wie zum Beispiel den Pöstlingberg, den Mariendom mit seinen einzigartigen bunten Fenstern oder das Ars Electronica Center. Auch in Sachen Speisen und Gebäck gibt es in dieser einzigartigen Stadt einiges zu entdecken. Das wohl bekannteste kulinarische Highlight ist die Linzer Torte.
Die älteste Torte der Welt
Sie gilt – mit der ersten schriftlichen und namentlichen Erwähnung im Jahr 1653 – als die älteste bekannte Torte der Welt. Es gibt zahlreiche Mythen über die Entstehungsgeschichte, und alle sind sehr interessant und geschichtsträchtig.
Es gab bereits im alten Rom Torten mit einem ähnlichen Erscheinungsbild. Einige Mythen ranken um einen Erfinder namens “Linzer”. Es ist aber viel wahrscheinlicher, dass sich der Name der Torte wirklich von der Stadt ableitet, und die Linzer Torte damit das älteste Gebäck ist, dessen Namen von seinem Erfindungsort stammt.
Ein besonderer Fakt zu dieser Mehlspeise ist außerdem, dass das Rezept der Linzer Torte das älteste bekannte Tortenrezept der Welt ist, denn es stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ein kulinarischer Hochgenuss, nicht nur in Österreich. Auch in Teilen Deutschlands, wie im Schwarzwald, wird die Linzer Torte gerne in der Adventszeit angeboten. Wenn es ein Rezept schon so lange gibt, muss es ja auch wirklich gut sein.

Aber was genau ist eigentlich in der Linzer Torte enthalten?
Laut Originalrezept ist die Mehlspeise ein Kuchen aus einem besonders schweren Mürbteig. Veredelt mit den Gewürzen Nelke, Zimt, Vanille und Kardamom. Außerdem gehören noch geriebene Nüsse sowie rote Marmelade hinein. Dekorieren kann die Linzer Torte im Anschluss mit einem Gitter aus Mürbteig.
Die Linzer Torte benötigt im Originalrezept sehr viel Zeit um ihr endgültiges Aroma entfalten zu können.
Hier noch einmal ein kurzer Überblick über die wichtigsten Zutaten, welche der Linzer Torte ihren besonderen Charakter verleihen.
Die Nüsse:
Das Nussaroma gehört einfach zu einer Linzer Torte dazu und darf auf keinen Fall fehlen. Die örtlichen Bäcker sind sich nicht ganz einig, ob traditionell eher Nüsse oder Mandeln gemahlen werden, daher sind beide Varianten zu finden. Die Mandeln verleihen der Torte ein etwas milderes Nussaroma, während die Haselnüsse im Geschmack eher kräftiger sind. Eins lässt sich aber auf jeden Fall sagen: Beide Variante sind köstlich und sollten auf jeden Fall probiert werden.
Die Marmelade:
Im Originalrezept wird Johannisbeergelee verwendet, bekannt auch unter dem Namen Ribiselgelee. In einer abgewandelten Variante wird auch Himbeergelee verwendet. Diese wird jedoch eher im badischen Raum so gebacken. Für jeden der selbst einmal eine Linzer Torte backen möchte, lässt sich aber festhalten, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Man kann auch Kirschkonfitüre oder Aprikosenkonfitüre verwenden.
Das klassische Rezept der Linzer Torte:
Zwar ist eine nach originalem Rezept gebackene Torte zeitintensiv, aber für das Endergebnis lohnt sich jede Mühe.
Für den Teig benötigt man
- 150 Gramm Butter,
- 150 Gramm Staubzucker,
- 1 Päckchen Vanillezucker,
- 100 Gramm gemahlene Haselnüsse,
- 1 Ei,
- Zimt,
- gemahlene Nelken
- 250 Gramm Mehl.
Um den Belag herzustellen werden dann noch 250 Gramm Johannisbeergelee sowie ein Eigelb benötigt.

Für den Teig werden erst einmal die Butter mit dem Vanille- und Puderzucker schaumig gerührt. Im Anschluss werden das Ei, die Nelken und die Haselnüsse dazugegeben und miteinander verknetet. Und zwar so lange bis man einen glatten Teig erhält. Es ist dabei unbedingt zu beachten, dass Mürbeteig keine Wärme verträgt. Daher im Zweifel lieber vor der weiteren Verarbeitung nochmal kühl stellen.
Im Anschluss rollt man den Teig in einer Springform aus. Dafür eignet sich ein Nudelholz oder auch eine Flasche. Einen kleinen Teil des Teiges hebt man sich für das Gitternetz auf, was erst in einem späteren Schritt ausgelegt wird. Nun wird erst einmal der Teigboden mit dem Gelee bestrichen. Am Rand sollte man dabei etwas Platz lassen.
Danach wird noch der restliche Teig ausgerollt und in kleine Streifen geschnitten, welche sodann gitterförmig über das Gelee ausgelegt werden. Auch der Rand wird noch mit dem Teig belegt.
Jetzt fehlt noch der letzte Schritt. Verquirlen Sie das Eigelb, zusammen mit zwei Teelöffeln Wasser. Mit dieser Paste wird das Teiggitter dann eingestrichen. Nun ist der Kuchen schon fertig für den Backofen. Dort verbleibt er dann für 40 bis 50 Minuten auf der mittleren Schiene und kann so in Ruhe ausbacken.
Probieren Sie das Rezept aus! Sie werden feststellen, dass das Backen einer Linzer Torte einfacher klingt es tatsächlich ist. Man kann doch einiges falsch machen, sodass die Torte nicht jedem leicht gelingen wird. Für eine perfekte Linzer Torte braucht es viel Know-How und Erfahrung. Know-how, das man auch am WIFI Steiermark lernen kann.
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