Photovoltaik ist eine der zukunftsweisenden „grünen“ Energiequellen. Auch im Privat- und Gewerbebereich nimmt die Zahl der installierten Anlagen weiter zu. Aber ist Photovoltaik überhaupt für jeden geeignet? Wir erklären, wann sich eine Photovoltaik-Anlage rechnet – und warum es sich lohnt, ausgebildete Fachkräfte für die Errichtung dieser heranzuziehen.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik erlebt in Österreich nach wie vor einen Boom. Und das nicht zu knapp: Laut österreichischem Verband für Photovoltaik wird im Schnitt alle 11 Minuten eine neue Anlage im Land errichtet. Ein beträchtlicher Teil davon entfällt mittlerweile auf Privathaushalte und Gewerbebetriebe. Sie sind – neben den klassischen Investoren, die entsprechend ihrer gebauten Anlage Rendite erhalten – die Hauptkunden der Photovoltaik-Branche. Das können Besitzer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern, Gewerbeobjekten, aber auch landwirtschaftlichen Betrieben sein. Gemeinsam haben sie den Wunsch nach „Ökostrom“ und mehr Unabhängigkeit. Doch der Energiebedarf ist von Objekt zu Objekt unterschiedlich. Und ganz generell ist auch nicht jedes Gebäude durch seine Geometrie oder Lage für Photovoltaik geeignet. Hier braucht es Fachkräfte, die in der Lage sind, bedarfsgerechte Anlagen zu planen, zu installieren und zu verwalten.
Verbrauch erkennen, Anlage optimieren
„Für wen lohnt sich Photovoltaik? Diese Frage lässt sich grundsätzlich mit: ‚Für jeden – aber…!‘ beantworten“, sagt DI (FH) Ing. Thomas Fleischhacker, WIFI Steiermark-Bereichsleiter für Energietechnik und langjähriger Experte für Photovoltaik, „Eine Photovoltaikanlage lässt sich nicht von der Stange für jedermann verkaufen. Um eine optimierte Anlage zu errichten, braucht es einen ausgebildeten Photovoltaiker, der sich durch Kompetenz und Wissen über die technischen Möglichkeiten und behördlichen Vorschriften auszeichnet. Das WIFI Steiermark bietet dafür ein neu entwickeltes Weiterbildungsprogramm mit Abschluss zum zertifizierten Photovoltaiker an“.

Bevor ein Photovoltaik-Fachmann an die Umsetzung einer Anlage gehen kann, gilt es also, die Gegebenheiten des Objektes und seiner Bewohner und den damit verbundenen Energiebedarf (sogenannte Lastprofile) festzustellen. Denn dieser bestimmt maßgeblich die technischen Komponenten und die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaik-Anlage.
„Ein Einfamilienhaus mit vier Bewohnern hat einen anderen Bedarf als eine Kfz-Werkstatt oder ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Tierhaltung. Darum geht es bei einer Photovoltaik-Anlage nicht um die reine Größe, sondern darum, eine verbrauchsoptimierte Anlage zu planen“, erklärt Thomas Fleischhacker. Dazu gehören (auch zur Steigerung der Anlagenperformance) der Einsatz von Stromspeichern und ein effizientes Energiemanagement. Sprich: Wann kommt genug Strom von der Anlage und wie nutze ich so viel wie möglich davon?
Ist mein Haus geeignet für Photovoltaik?
Ob ein Objekt geeignet ist für eine PV-Anlage, hängt natürlich nicht zuletzt von der Sonneneinstrahlung ab. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, wie Thomas Fleischhacker bekräftigt: „Auch das Gebäude an sich muss von der Substanz her passen. Denn die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist recht umfangreich und mit Arbeiten am Objekt verbunden. Ein Fachmann erkennt, welche Module am besten geeignet sind, welche Konstruktion sich für das Dach anbietet, welches Sicherheitskonzept notwendig ist und führt diese Planungen und Arbeiten fachmännisch aus.“
Zudem existiert inzwischen eine breite Palette an verschiedenen Modellen am Markt, die nicht nur auf konventionellen Dächern Platz finden. Auch auf Carports, an Hauswänden oder als Fassadensystem lassen sich Photovoltaik-Paneele installieren.
Photovoltaik: Eine Aufgabe für die Fachkraft
Eine Photovoltaik-Anlage kann sich also grundsätzlich für jeden rechnen – und auch die Wahl einer Fachkraft für die Realisierung. Thomas Fleischhacker rät sogar eindringlich dazu, denn: „Ein Profi und zertifizierter Photovoltaik-Techniker weiß nicht nur, worauf es bei der Anlage an sich ankommt. Er kennt auch die behördlichen Vorschriften und Anforderungen, berät eingehend zu Fördermöglichkeiten und wickelt diese auch gleich ab. Der Kunde bekommt am Ende also ein Komplettpaket, das sich nach etwa 8 bis 12 Jahren amortisiert. Und das bei einer 30jährigen Anlagenlebensdauer.“
Auch in den nächsten Jahren ist sicher, dass der Trend hin zu „grünen Alternativen“ anhält. Das riesige Zukunftspotenzial von Photovoltaik, das als wichtiger Baustein der Energiewende gilt, wirkt sich natürlich auch auf die Nachfrage von Fachkräften aus. Hier leistet das WIFI Steiermark mit praxisorientierten Ausbildungs- und Weiterbildungslehrgängen und deren Zertifizierungen einen wertvollen Beitrag, um dem Bedarf gerecht zu werden. Ob für Einsteiger oder als Zusatzqualifikation für bereits etablierte Fachkräfte: Photovoltaik ist ein zukunftsweisendes Thema, das vor allem in der aktuellen Nachhaltigkeits- und Klimawandel-Debatte wichtiger denn je ist.
Weiterführende Informationen:
- Hier geht’s zum Überblick über alle am WIFI angebotenen Bildungsveranstaltungen im Bereich Energietechnik.
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Fotos: Adobe Stock, WIFI Steiermark