Es gibt Köche und Leute, die Fertiggerichte aufwärmen können. Es gibt Mechaniker, die Oldtimer reparieren und andere, die Teile tauschen. Wer nur eine CAD – Insellösung beherrscht, stößt eventuell schnell an Grenzen. Nicht zuletzt dann, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Branchen oder darum geht, dass unterschiedliche Maßeinheiten in einem CAD-Projekt zusammenpassen sollen.“ – Bernhard Flammer unterrichtet AutoCAD am WIFI Steiermark: „AutoCAD ist ein Basisprodukt von Autodesk für 2D & 3D CAD Konstruktionen, welches oft mit Branchen-Toolsets am CAD Arbeitsplatz verwendet wird. Die Kurse werden daher auch quer durch alle Branchen in Anspruch genommen.“
Wer braucht AutoCAD?
Den größten Anteil an Kursteilnehmenden stellen Maschinenbauer sowie Architektinnen und Architekten. Dazu kommen Lüftungstechniker, Elektriker, Tischer, Vermessungstechniker, Mitarbeitende von Behörden im Planungsbereich … „Ich hatte auch einmal eine Schneiderin im Kurs, die mit einem Softwareaufsatz auf AutoCAD Schnittzeichnungen gefertigt hat“, berichtet Bernhard Flammer. „AutoCAD ist wie die Basis einer Multifunktionsmaschine, auf die viele Aufsätze passen.“ Oder anders gesagt: AutoCAD ist das Basisprodukt für alle weiteren Querprodukte, zum Beispiel AutoCAD Architecture, AutoCAD Electrical, AutoCAD MEP für die gebäudetechnische Planung oder AutoCAD Mechanical für die Bereiche Fertigung, Maschinenbau und mechanische Konstruktion.
Wer AutoCAD versteht, „versteht“ die andern besser
Wer nur die eigene Insellösung kennt, tut sich möglicherweise mit der branchenübergreifenden Kommunikation eher schwer. Stellen wir uns einfach einen Hausbau vor: „Der Architekt braucht erst einmal den Plan vom Vermessungstechniker. Dann zeichnet der Elektriker, der Tischler und der Installateur etwas in den Plan hinein. Vielleicht wollen auch Maschinen platziert sein. Jetzt müssen alle Komponenten zu einem Ganzen zusammengebaut werden“, erklärt Bernhard Flammer. „Das ist der Grund, warum AutoCAD bis heute das am häufigsten verwendete CAD-Produkt ist.“ Wobei er meint, dass jeder, der sich mit der Basissoftware AutoCAD gut auskennt, auch mit Insellösungen umso schneller und effizienter umgehen kann.
Konvertieren für den Datenaustausch
Sagt Ihnen Fuß/Zoll etwas? Zoll ist vor allem in den USA gang und gebe und bedeutet, übersetzt in das bei uns übliche metrische Maß, 2,54 Zentimeter. Oder umgekehrt ist 1 Zentimeter 0,3937 Zoll.
„Da kauft jemand in Österreich zum Beispiel ein Grundfahrzeug aus Schweden und baut einen Müllcontainer drauf. Die schwedische Zeichnung ist in Zoll, wir in Österreich arbeiten in diesem Bereich aber mit Millimetern. Die Maßeinheiten müssen konvertiert werden, damit die Einheiten zusammenpassen“, führt Bernhard Flammer aus. Kennt man sich mit AutoCAD aus, ist das überhaupt kein Problem. Dasselbe gilt auch für die Zusammenarbeit zwischen der Metallbranche, die ihre Angaben meist in Millimetern macht, und der Architektur, die Millimeter, Zentimeter und Meter verwendet. Auch das lässt sich mit AutoCAD schnell bewältigen und auf einen gemeinsamen Nenner bringen.
Faszination AutoCAD – alles ist möglich!
Als man Ende der 80er-Jahre begann, den Zeichenstift mehr und mehr gegen PCs zu tauschen, war AutoCAD der erste Anbieter für computerunterstütztes Arbeiten am PC-Markt. „Als Open Source Produkt mit offenem Quellcode entstand schnell eine große Bandbreite für jede erforderliche Branche“, blickt Bernhard Flammer zurück.
„Ich verwende teilweise den Begriff ‚Narrenfreiheit‘ in Zusammenhang mit AutoCAD“, sagt der Profi. „Ich bin immer noch davon fasziniert, was man alles damit machen kann. Es gibt fast keine Einschränkung.
Hat man einmal die Basis-Thematik bei AutoCAD verstanden, kommt man nicht nur mit den speziellen Branchenlösungen sehr schnell klar. Auch andere Software-Anbieter und ‚Klon‘-Produkte sind sehr nahe an AutoCAD und damit leicht zu verstehen.“

Bernhard Flammer startete nach der HTBLA Hallstadt beruflich erst als Tischler durch. Da ihn das gestalterische Element dabei am meisten interessierte, fand er sich schnell in der Planung wieder. Und dann dauerte es nicht lange und Bernhard Flammer entdeckte AutoCAD und begann, das Thema mit Feuer und Flamme zu unterrichten. Auch am WIFI Steiermark.
Kann jeder AutoCAD erlernen?
Voraussetzung ist natürlich der Umgang mit dem Computer. Positiv ist es auch, wenn ein „Konstruktionsdenken“ vorhanden ist. Also eine Art Vorstellungsvermögen für das, was man zeichnet. „Man arbeitet von ersten Mausklick weg in einem neutralen 2D & 3D-CAD-Programm“, erläutert Bernhard Flammer. „Da ist es sinnvoll, wenn man zum Beispiel zwischen sichtbaren und unsichtbaren Kanten unterscheiden kann.“ – Aber grundsätzlich ist AutoCAD keine Hexerei – und auch keine reine Männerdomäne mehr. Bis zu 50 Prozent der Kursteilnehmenden sind heute Damen, Tendenz steigend.
Das WIFI Steiermark hält umfangreiche Ausbildungen zur CAD-Technik für Sie bereit – wählen Sie einfach den für Sie passenden Kurs zum passenden Termin aus:
- Hier können Sie zum Beispiel mehr über den Kurs „AutoCAD Grundlagen“ nachlesen und auf Wunsch online buchen.
- Und hier finden Sie den kompletten Überblick über alle am WIFI angebotenen Bildungsveranstaltungen im Bereich CAD, darunter die Kurse „AutoCAD Aufbau“, „AutoCAD 3D“ oder die „CAD-Techniker – AutoCAD Komplettausbildung“ und vieles mehr.
- Beratung und Buchung auch unter Tel. 0316-602-1234
Foto: Adobe Stock/DC Studio, WIFI Steiermark/Michael Neumayr