Kooperativ führen – wo sind die Grenzen?

Führungsstile sind so individuell wie die Persönlichkeiten, die sie ausüben. Wenn es um die Frage geht, welcher Führungsstil der “richtige” ist, gibt es keine einfache Antwort. Stattdessen hängt die Wahl des richtigen Führungsstils stark von der Situation ab. In diesem Blog werden wir den kooperativen Führungsstil genauer unter die Lupe nehmen und ergründen, wo seine Grenzen liegen.

Der kooperative Führungsstil

Ein kooperativer Führungsstil basiert auf Zusammenarbeit und Kommunikation. Dieser wird häufig in Unternehmen angewendet, in denen die Mitarbeiter einen hohen Grad an Eigenverantwortung tragen. In einem kooperativen Arbeitsumfeld werden die Mitarbeiter ermutigt, ihre Ideen einzubringen und an der Entscheidungsfindung mitzuwirken. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Kommunikation. Die Führungskraft sollte mit ihren Mitarbeitern regelmäßig kommunizieren, um deren Bedürfnisse zu erfahren und ihnen Feedback zu geben. Auch das Teilen von Informationen ist wichtig, damit die Mitarbeiter wissen, was in der Organisation vor sich geht und welche Ziele sie verfolgt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt des kooperativen Führungsstils ist auch das Vertrauen. Die Führungskraft sollte ihren Mitarbeitern vertrauen und ihnen die Freiheit geben, ihre Arbeit selbst zu gestalten. Dies fördert die Eigenverantwortung der Mitarbeiter und stärkt das Engagement für das Unternehmen.

Grundsätze des kooperativen Führungsstils

  1. Ein kooperativer Führungsstil stellt die Zusammenarbeit in den Mittelpunkt. Dies bedeutet, dass es in erster Linie um die gemeinsame Erreichung von Zielen geht. Nicht um die Betonung der Eigeninteressen der Führungskräfte. Die Zusammenarbeit wird also als wichtiges Instrument angesehen, um erfolgreich zu sein.
  2. Bei einem kooperativen Führungsstil herrscht eine offene Kommunikation. Die Entscheidungen werden mit allen Beteiligten getroffen und diskutiert. Es herrscht also Transparenz über die Ziele und Strategien der Organisation.
  3. Die Mitarbeiter im Mittelpunkt. Die Bedürfnisse und Interessen der Mitarbeiter sind entscheidend für die Gestaltung des Unternehmens und der Arbeitsprozesse. Dabei sollten auch bisher ungehörte Stimmen beachtet werden, um ein besseres Bild zu bekommen.
  4. Dieser Stil basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung und Wertschätzung. Das bedeutet, dass die Teammitglieder auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und sich gegenseitig unterstützen.
Mitarbeiter:innen und Führungskraft arbeiten zusammen

Unterschied zu anderen Führungsstilen

Der kooperative Führungsstil ist vergleichsweise neu und wurde in den vergangenen Jahren immer populärer. Er unterscheidet sich von anderen Führungsstilen, vor allem dem autoritären, dadurch, dass er auf Zusammenarbeit und Austausch setzt. Der kooperative Führungsstil fordert zum Mitspielen und Mitgestalten des Unternehmens auf und versucht so, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Ein kooperativer Führungsstil bedeutet jedoch nicht, dass der Chef jeder Meinung seiner Mitarbeiter folgen muss. Vielmehr sollten Mitarbeiter in allen relevanten Fragen ihre Meinung sagen können und berücksichtigt werden. Ziel ist es, gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen.

Der autoritäre Führungsstil

Im Gegensatz zum kooperativen Führungsstil fokussiert der Autoritäre ausschließlich auf die Zielerreichung und die Ziele werden von oben vorgegeben. Ein autoritärer Führungsstil bedeutet, dass die Führungskraft seine Entscheidungen alleine trifft und seinen Mitarbeitern diese Entscheidungen mitteilt. In der Regel ist ein autoritärer Führungsstil hierarchisch organisiert – also gibt es eine klare Aufgabenteilung und eine Hierarchie innerhalb des Unternehmens.

Unterschied zwischen kooperativem und autoritärem Führungsstil

Der wichtigste Unterschied zwischen einem kooperativen und einem autoritären Führungsstil ist, dass bei dem Kooperativen alle Beteiligten gleichberechtigt sind und jeder seine Meinung kundtun kann. Bei einem autoritären Führungsstil hat jedoch die Führungskraft die Kontrolle über die Situation. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass bei einem kooperativen Führungsstil die Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, während bei einem Autoritären die Führungskraft alle Entscheidungen alleine trifft.

Gruppe von Mitarbeiter:innen arbeiten zusammen an einem Laptop

Die Vorteile des kooperativen Führungsstils

Ein kooperativer Führungsstil hat viele Vorteile. Zum einen fördert er die Kommunikation und den Austausch von Ideen, da alle Mitarbeiter gleichberechtigt miteinander arbeitenZum anderen ermöglicht er eine flexiblere Arbeitsweise, da sich die Aufgaben nach den Stärken und Interessen der Mitarbeiter richten. So können sich alle optimal entfalten, ihre Talente voll ausschöpfen und das Betriebsklima positiv beeinflussen. Durch die enge Zusammenarbeit entstehen mehr Vertrauen und Verständnis untereinander, was zu einem harmonischen Arbeitsklima beiträgt. In unserer Führungskräfteakademie werden Theorie und Praxis zum kooperativen Führungsstil vertieft.

Kooperativer Führungsstil – nicht für alle Organisationen geeignet

Viele Unternehmen haben sich in den letzten Jahren auf dem Weg zu einem kooperativen Führungsstil befunden. Das bedeutet, dass die Führungskraft die Ziele und Wertvorstellungen der Mitarbeiter berücksichtigt und ihnen die Möglichkeit gibt, an den strategischen Entscheidungen teilzuhaben. Dieser Ansatz ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und somit ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Gleichzeitig stärkt es das Vertrauensverhältnis zwischen der Führungskraft und den Mitarbeitern. Dieser Ansatz ist allerdings nicht für alle Organisationen geeignet.

Die Grenzen des kooperativen Führungsstils

Ein kooperativer Führungsstil ist ideal für Teams, die gemeinsam an einem Ziel arbeiten müssen. Allerdings sollte man auch die Grenzen davon kennen. So ist er beispielsweise weniger gut geeignet für Unternehmen, in denen es um schnelle Entscheidungen geht, da hier alle Beteiligten zu Wort kommen müssen. Auch kann es in kleinen Teams zu Konflikten kommen, wenn sich alle ständig in die Arbeit des anderen einmischen. Es kann beispielsweise zu Konflikten zwischen den Mitarbeitern kommen, wenn sie unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie die Arbeit gestaltet werden soll. In solchen Fällen ist ein autoritärer Führungsstil oft besser geeignet.

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