Steiermark Uncorked: Maximilian Glatz – Master of Wine in spe der nächsten Generation

Maximilian Glatz ist ein aufstrebendes Talent in der österreichischen Weinwelt. Seine Wurzeln liegen im steirischen Bad Waltersdorf. Seine professionelle Laufbahn im Weinsektor startete er mit einem Abschluss als Diplom-Sommelier am WIFI Steiermark als Jahrgangsbester. Seine beeindruckenden akademischen Leistungen kamen zum Vorschein, als er das Weinakademiker-Diploma als bester Student seines Jahrgangs abschloss und dafür den „Top Student Award 2020“ erhielt.

Doch Maximilians‘ Bildungsweg geht über das Lernen hinaus, mittlerweile teilt er sein profundes Wissen als Lehrbeauftragter am WIFI Steiermark und inspiriert die nächste Generation von Diplom-Sommeliers*ières.

Parallel zu seiner Ausbildung leitet Maximilian, gemeinsam mit seinen Eltern, das traditionelle Familienunternehmen Weingut Glatz in Bad Waltersdorf, wo er die familiengeprägte Weinbautradition fortsetzt. Momentan steht Maximilian Glatz vor einem bedeutenden Karriereschritt: Nach bestandenen Verkostungs- und Theorieprüfungen in London ist er kurz davor, den prestigeträchtigen Titel „Master of Wine“ zu erlangen.

Mit dem erfolgreichen Abschluss seines Research Papers im dritten Abschnitt des Master of Wine Programms wird Maximilian den begehrten Titel „Master of Wine“ tragen. Damit reiht er sich in eine exklusive Gruppe von Weinexperten in Österreich ein. Doch unabhängig davon hat er sich bereits als absolute Fachperson im österreichischen Weinsektor etabliert.

12 Fragen an Max über Karriere, Zukunftschancen, Weinbau und die steirische Sommelierie:

  1. Wie hat Ihre Leidenschaft für Wein begonnen? (lacht) Meine Leidenschaft für Wein begann, wie bei vielen in Winzerfamilien, schon in den Kinderschuhen. Doch richtig entfacht wurde das Feuer durch die Rivalität beim Blind-Verkosten während meiner Sommelier-Ausbildung.
  2. Welche Rolle hat das WIFI Steiermark in Ihrer Ausbildung gespielt? Die WIFI Weinwelt bietet eine Fülle an Tools, Tipps und Strategien, um die vielschichtigen Aspekte des Weins zugänglich zu machen. Dort kann man auch eine Vielzahl an Weinen aus verschiedenen globalen Weinregionen verkosten. Das Lernen mit Gleichgesinnten festigt das erworbene Wissen und ermöglicht tiefe Freundschaften.
  3. Welchen Rat würden Sie angehenden Sommeliers geben, die gerade ihre Ausbildung am WIFI Steiermark beginnen? Seien Sie immer neugierig und offen und hinterfragen Sie alles. Bei der Beschreibung von Weinen nutzen wir viele Begriffe und Synonyme. Doch jeder drückt sich individuell aus. Daher ist es wichtig, ständig mit der Gruppe und dem Trainer in Kommunikation zu bleiben und das Gelernte in seiner eigenen Sprache zu verinnerlichen.
  4. Wie haben Sie die Übergänge zwischen den verschiedenen Ausbildungsstufen erlebt? Sie waren fließend! Die komplexe Welt des Weins kann für Neulinge einschüchternd sein. Doch die Ausbildung bietet eine solide Grundlage. Von den ersten Schritten als Jungsommelier*ière über den Sommelier-Österreich Lehrgang bis zum anspruchsvollen Diplom-Sommelier Lehrgang bietet das WIFI Steiermark die volle Bandbreite.
  5. Wie hat die Verbindung von praktischer Arbeit auf Ihrem Weingut und theoretischer Ausbildung Ihre Sicht auf den Weinbau beeinflusst? Natürlich möchte man das neu Erlernte direkt anwenden! Aber die Weinproduktion hat ihre festen Abläufe und Traditionen. Die Ausbildungen bei der WIFI-Wein-Welt erweitern den Horizont und bieten einen Einblick in verschiedene Produktionstechniken. Dies fördert den Drang zu experimentieren und bietet einen Mehrwert für alle.
  6. Wie planen Sie, Ihr neu erworbenes Wissen in die Praxis umzusetzen und das Weingut weiterzuentwickeln? Alles beginnt im Weingarten, der unser wichtigstes Kapital ist. Mein Ansatz umfasst viele Aspekte: von der Kellerwirtschaft über Vertriebsstrategien bis hin zur Philosophie. Ich habe viele Ideen, aber ich möchte, dass sie reifen, bevor ich sie teile.
  7. Wie integrieren Sie Nachhaltigkeit in Ihre Weinproduktion? Nachhaltigkeit ist ein umfassender Begriff. Für uns bedeutet das nicht nur einen ressourcenschonenden Weinanbau, sondern auch einen verantwortungsbewussten Umgang im Keller, bei Energie, Wasser und Verpackung. Zukünftig könnte das eine Kombination aus biologischem Anbau, erneuerbaren Energien und innovativen Verpackungslösungen bedeuten.
  8. Wie haben Sie sich auf die Master of Wine Prüfung vorbereitet? Mit viel Einsatz und natürlich moderatem Weingenuss. Es waren intensive Monate des Lernens, oft von früh bis spät.
  9. Welchen Einfluss hatte die Master of Wine Ausbildung auf Ihre Sichtweise und Ihr Verständnis für Wein im Allgemeinen? Sie hat meine Sichtweise grundlegend verändert und mich dazu gebracht, bestehende Konzepte zu hinterfragen. Durch das viele Selbststudium konnte ich mich tief in Themen vertiefen und neue Perspektiven entdecken.
  10. Wie hat sich der steirische Wein in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht entwickelt? Sehr positiv! Vor allem der Generationenwechsel bringt frischen Wind. Österreich hat erkannt, dass Qualität vor Quantität geht. Und in der Steiermark hat diese Qualitätsinitiative beeindruckende Ergebnisse gebracht.
  11. Welche Trends im Weinbau und im Sommelier-Bereich sehen Sie für die Zukunft? Der Weinmarkt ist gesättigt, daher sind Trends wichtig. Kurzlebige Trends bieten den Konsumenten mehr Auswahlmöglichkeiten. Ein Beispiel ist die Premiumisierung. Junge Generationen trinken vielleicht weniger, aber dafür qualitativ hochwertigeren Wein.
  12. Welche Eigenschaften sollten WIFI Diplom Sommeliers/ières mitbringen? Leidenschaft für Wein, Entdeckergeist und wirtschaftliches Grundverständnis sind essenziell. Gute Kommunikationsfähigkeiten und ein Talent für Beratung, ohne belehrend zu wirken, sind ebenso wichtig. Ein Sommelier sollte vor allem die Arbeit rund um den Wein lieben, wertschätzen und respektieren – nur dann wird ein Sommelier/ière diese Aufgabe auch gut ausführen.

Haben auch Sie Interesse Teil der WIFI-Wein-Welt zu werden?

Fotos: Loske

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