Vom weltweit führenden Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine bis zur Schlosserei ums Eck, wo man ein Vordach, Geländer oder das Tor fürs Einfamilienhaus bekommt: Die Palette der Metallbetriebe in der Steiermark ist riesig. Die Branche boomt. Lehrlinge wie Facharbeiterinnen und Facharbeiter werden ständig gesucht. Die Bezahlung ist häufig überdurchschnittlich gut. Viele Gründe also, einen Beruf in der Metall-Branche ins Auge zu fassen.
Metall- und Fertigungs-Technik – was ist das?
In der FERTIGUNGSTECHNIK wird natürlich etwas gefertigt. Wie Daniel Klug, Leiter der Fertigungstechnik am WIFI Steiermark betont, ist das ein sehr großer Bereich: „Alle Maschinen wie Dreh- oder Fräsmaschinen, die mit Computern angesteuert werden können, sind grundsätzlich auch von Hand ansteuerbar. Das High End auf ‚der anderen Seite‘ ist die Industrie 4.0. Hier wird zum Beispiel ein virtuell erstelltes Programm direkt auf die Fertigungsmaschine gesendet. Das ist dann die komplette Digitalisierung.“ – Der 3-D-Druck, voll im Kommen, gehört dazu. „Es gibt auch schon 3-D-Drucker im Metalltechnikbereich“, so Daniel Klug. Wenn der 3-Druck in naher Zukunft noch etwas ausgereifter und leistbarer wird, werden auch in der Steiermark viele Betriebe einsteigen, ist er überzeugt. Das WIFI jedenfalls wird vorne mit dabei sein.
Wo überall ist Fertigungstechnik drin?
„Fertigungstechnik beginnt bei der Konstruktion und endet, wenn man das fertige Produkt in Händen hält“, erklärt der Profi. Im Klartext heißt das: Fertigungstechnik ist überall drin, im Zug, im Flugzeug, im Auto – natürlich denkt man da sofort an den klassischen Motorblock mit seinem Getriebe und den Zahnrädern … Aber auch Werkzeuge zur Fertigung müssen gefertigt werden.
Wie kommt die Zeichnung oder das Programm auf die Maschine?
Bevor etwas gefertigt werden kann, braucht es auf Basis der Idee auch eine Zeichnung zur Umsetzung. Diese Zeichnung bzw. das dazugehörige Maschinenprogram hat man früher selbst am Zeichenbrett gezeichnet oder man hat das Programm direkt per Hand an der Maschine eingegeben. Heute passiert das computerunterstützt – Stichwort CAD/CAM, Computer-Aided Manufacturing. Damit werden aus CAD Zeichnungen Computer-Aided Design-Programme hergestellt, welche für die CNC-Maschinen (Computerized Numerical Control) alle notwendigen Infos für die Fertigung beinhalten. Im High-End-Idealfall würde dazwischen kein Mensch mehr tätig und die Maschinen ausschließlich rechnergesteuert sein – also echte Industrie 4.0. Rein digital und vernetzt, spart diese neue Welt einen (menschlichen) Arbeitsschritt ein. „Diese Arbeitsplätze verändern sich“, meint Daniel Klug und verweist unter anderem auf eine künftig noch stärkere Nachfrage nach Profis im Bereich Vernetzung und Digitalisierung der Fertigungstechnik.
Die Nachfrage nach Können im handwerklichen Metallbereich bleibt davon übrigens unberührt.
Metalltechnik, WIFI Steiermark und ein neuer Lehrberuf
„Wir sind top vorne mit dabei und tragen dazu bei, die Berufe in der Metalltechnik noch attraktiver zu machen“, umreißt Daniel Klug das Aus- und Weiterbildungsangebot am WIFI Steiermark. Die Fortbildung in der Metalltechnik hat einen hohen Stellenwert, die Digitalisierung entwickelt sich rasant weiter. So ist auch ein neuer Lehrberuf namens „digitaler Fertigungstechniker“ entstanden, mit dem man ab 2022 durchstarten kann.
Metall-Land Steiermark wird auch weiblich
Auch, wenn man als Lehrling am Schraubstock feilt, sägt und bohrt, heißt es, auf den Stand der Zeit zu kommen und am Laufenden zu bleiben. „Ich sage schon im ersten Lehrjahr – Gas geben und die Lehrzeit nutzen! Im Metall-Land Steiermark stehen viele Türen offen, Metaller und immer öfter auch Metallerinnen sind gefragte Leute.“
Dass die Metallberufe mittlerweile auch weiblich werden, liege vor allem am Bereich Zerspanungstechnik, also beim Drehen und Fräsen, so die Erfahrung des WIFI-Bereichsleiters. „Viele Mädels sind sogar genauer und geschickter und werden von den Betrieben sehr gerne aufgenommen. Mittlerweile dürfte zirka ein Drittel der Lehrlinge in dem Bereich weiblich sein“, schätzt er.
Lehre mit Matura und die Zukunft im Metall-Land
Es ist erweisen, Lehrberufe in der Metalltechnik erleben einen starken Aufschwung. Maturantinnen und Maturanten starten oft auch mit 18, 19 Jahren nochmals mit einer Lehre durch. Und umgekehrt erweitert auch das Modell „Lehre mit Matura“ die Palette an Möglichkeiten.
Mit einem Beruf in der Metalltechnik ist man top vorne dabei, es gibt sehr viele Chancen, sich weiter zu entwickeln und/oder sich zu spezialisieren. Daniel Klug, seit August 2021 Bereichsleiter „Fertigungstechnik“ am WIFI Steiermark, ist selbst ein Beispiel dafür, was alles möglich ist:

„Die Metalltechnik ist eine starke Branche. Die Metaller sind immer vorne mit dabei, sie geben das Tempo vor. Zudem ist das Feld der Metalltechnik extrem weitläufig und umfasst so viele Sparten – da ist für jede und jeden etwas dabei.“ – Daniel Klug.
Die große Vielfalt der Berufe im Bereich des Metalls spiegelt sich auch im Ausbildungsangebot des WIFI Steiermark wider:
- Sie reicht von der „Metallgrundausbildung für Lehrlinge“ und dem „Vorbereitungskurs auf die LAP für Berufe in der Metalltechnik – Zerspanung und CNC“ über die Ausbildung „Zerspanung – von konventionell bis CNC“ bis zur „Meisterschule für Metalltechnik“ oder die „Vorbereitung auf die fachliche Meisterprüfung/Mechatroniker für Maschinen- und Fertigungstechnik“.
- Dazu gibt es die „Meisterschule für Karosseriebautechnik“, die „Meisterschule für Bauspengler“ oder auch die „Meisterschule für Dachdecker“ und einiges mehr
- Beratung und Buchung auch unter Tel. 0316-602-1234
Fotos: WIFI Steiermark, © Adobe Srtock / zhu difeng