WIFI-Topthema mit Ali Mahlodji: „Jugend will nicht mehr schuften“

„Warum sollte sie das auch tun?“, fragt uns Ali Mahlodji im Rahmen des eintägigen WIFI-Topthemas „Führen neuer Generationen – wollen die noch arbeiten?“  – „Die Supermarktregale quellen über, der Aufbau des Landes, den die Großeltern und Eltern geleistet haben, ist beendet. Der Wohlstand ist da. Die alten Glaubenssätze machen für die heute Zehn- bis 20-Jährigen keinen Sinn mehr. Außerdem sehen die jungen Leute der Generation Z, dass ‚Schuften‘ samt Karriere und Verantwortung kein Lebensglück gebracht hat – und das wollen sie, sie wollen LEBEN! Daher ist den meisten auch die Aussicht, viel Geld zu verdienen, nicht so wichtig – dem Kind bzw. Jugendlichen fehlt es ja an nichts. Außer eventuell daran, ernst genommen zu werden …“

WIFI-Topthema – junge Menschen der Generation Z in unseren Unternehmen

„Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, NICHT in die Jugend zu investieren. Das würde extreme Kosten nach sich ziehen. Außerdem ist jeder Jugendliche, der sich seiner Selbstwirksamkeit nicht bewusst ist, als Erwachsener nicht auszuhalten – wir müssen den Kindern und Jugendlichen etwas beibringen!“

Ali Mahlodji weiß, wovon er redet, war er doch selbst Flüchtling, Schulabbrecher und hatte über 40 Jobs – von der Putzhilfe über den Manager bis hin zum Lehrer. Heute ist er u. a. EU-Jugendbotschafter und versucht, die Welt zu retten (kein Scherz!) … „Immer, wenn da ein Erwachsener war, der bedingungslos an mich geglaubt hat, sind mir Flügel gewachsen“, sagt er – und fordert genau dieses Vorbild von den HR-Verantwortlichen und Ausbildern in den Unternehmen ein.

Ali Mahlodji fordert Lehren und Lernen auf Augenhöhe

Der Jugendliche will kein Bittsteller sein und erst 20 Jahre alt werden, bevor er akzeptiert wird. Der größte Fehler im HR-Bereich bzw. in der Führung ist es laut Mahlodji, sich nicht auf die Jungen einlassen. Falscher Stolz ist ein absolutes No go! Es gilt, in die Gemeinschaft zu kommen, authentisch und auf Augenhöhe zu sein. Die oder der Vorgesetzte muss dabei auch nicht perfekt sein – jeder Mensch macht Fehler und gibt sie einfach zu. Und dann geht man einmal gemeinsam Mittagessen …

Wertschätzung und „Employer Brand“

Die Unternehmen, die diese gegenseitige Wertschätzung schaffen, haben auch weniger Probleme, Nachwuchskräfte zu bekommen und – daraus resultierend – kaum Fachkräftemangel. Die Jugendlichen erzählen ihren Freunden von ihrem tollen Arbeitsumfeld und sind damit die besten Botschafter für das Unternehmen. Ali Mahlodji sieht die Lehre in diesem Zusammenhang durchaus als „geile Ausbildungsform“, weil sie die Jugend für den Arbeitsmarkt fit macht.

Life-Work-Balance

Wie bereits gesagt – die Jugend will Jobs mit Platz für Lebenssinn. Die Eltern waren gefangen in ihren Jobs, die Generation Z ist das Ergebnis davon. Sie haben gesehen, dass die Vermischung von Arbeit und Leben, sprich Freizeit, vor allem Stress erzeugt. Wenn die Jungen aus der Arbeit hinausgehen, leben sie. Viele wollen daher auch keine Verantwortung als Führungskraft oder Karriere machen.

Generation Z – globale Menschheit

Ja und dann ist da noch etwas, was diese Generation der heute Zehn- bis 20-Jährigen von allen bisherigen Generationen unterscheidet: Dank Internet und sozialer Medien denken sie global – und das sehr realistisch. Und sie fordern ihre Zukunft ein – denken wir an die „Fridays for Future“-Demonstrationen. Das ist kein österreichisches, sondern ein globales Phänomen. Die Kulturen lassen sich nicht mehr auf Länder runterbrechen, die Kids und Teens schauen überall gleich aus und hören dieselben Charts. Sie fühlen sich einer globalen Menschheit zugehörig und die Erde ist ihre Heimat. Dieses Denken würde vielen Älteren eventuell auch guttun!

Wer ist Ali Mahlodji?

Ali Mahjodji ist CEO des von ihm gegründeten Unternehmens whatchado, das in den ersten drei Jahren zum Marktführer für Video-Employer-Branding im deutschsprachigen Raum aufstieg. Mit seinen Keynotes inspiriert er zudem Menschen weltweit, indem er ihnen zeigt, worauf es im Leben, im Business und im schnellen Wandel der Welt ankommt. Er wird auch gerne eingeladen, seine eigene Lebensgeschichte – vom Flüchtling und Schulabbrecher zum international mehrfach ausgezeichneten Start-up-Gründer, Universitätsdozent und EU-Jugendbotschafter – zu erzählen. Seit 2012 tourt Ali durch europäische Schulen und arbeitet intensiv mit Jugendlichen und Lehrerinnen und Lehrern, um das Potenzial von Jugendlichen zu entfalten. Im Zuge dessen und durch seine Arbeit durch whatchado wurde er 2013 von der EU Kommission zum EU-Jugendbotschafter auf Lebenszeit ernannt.

 

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Fotos: Ali Mahlodji, Martina Drapert, Florian Auer

 

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