Die Aufgaben einer Sicherheitsfachkraft sind vielfältig und mit viel Verantwortung verbunden

Sicherheit am Arbeitsplatz spielt eine immer wichtigere Rolle. Sicherheitsfachkräfte (SFK) helfen dabei, Unfälle zu vermeiden und ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Die Aufgaben der Sicherheitsfachkraft sind im Arbeitnehmerschutzgesetz klar geregelt.

  • Beratung des Arbeitgebers in allen Fragen des Arbeitnehmerschutzes
  • Beratung der Arbeitnehmer, der Sicherheitsvertrauensperson (SVP) und der Belegschaftsorgane
  • Besichtigung der Arbeitsstätten, Baustellen und auswärtigen Arbeitsstellen
  • Teilnahme an Besichtigungen der Arbeitsinspektion
  • Unterstützung bei der Evaluierung
  • Beteiligung bei der Evaluierung, Erstellung und Anpassung der Dokumentation
  • Dokumentation, Berichtende Programme

Um diese Regeln zum Leben zu erwecken und in die Unternehmenskultur zu integrieren braucht es erstklassiges Know-how. Das WIFI Steiermark bietet daher mit der Fachausbildung zur Sicherheitsfachkraft die ideale Gelegenheit das Thema „Sicherheit“ in der Firmenphilosophie zu verankern.

„Im Wesentlichen ist die Sicherheitsfachkraft für sie Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich“, erklärt WIFI-Lehrgangsleiter Jörg Geister die wichtigste Aufgabe der Sicherheitsfachkraft. „Ausgehend vom Arbeitsplatz wird überprüft welche Gefahrenpotenziale es für die Mitarbeiter gibt und wie man ihnen entgegnen kann.“

Grundsätzlich ist eine Sicherheitsfachkraft in jedem Unternehmen gesetzlich vorgesehen. Bis 50 Mitarbeiter wird diese Dienstleistung von der AUVA angeboten. Ab dem 51. Mitarbeiter ist die SFK entweder ein Mitarbeiter des Unternehmens oder ein externer Experte.

Sicherheitsfachkraft am Bau
Sicherheitsfachkräfte sind für jedes Unternehmen unverzichtbar

Die Aufgaben der Sicherheitsfachkraft im Detail

Was im Arbeitnehmerschutzgesetz klar geregelt ist, führt zu zahlreichen Tätigkeiten, die eine Sicherheitsfachkraft durchführen muss. Wir haben uns diese Tätigkeiten und Aufgaben der Sicherheitsfachkraft im Detail angesehen.

Beratung des Arbeitgebers in allen Fragen des Arbeitnehmerschutzes

Die Sicherheitsfachkraft ist eine Stabstelle der Unternehmensführung. Eine wichtige Aufgabe der Sicherheitsfachkraft ist daher eine unterstützende und beratende Funktion. Ein Beispiel: Bei der Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung erstellt die Sicherheitsfachkraft eine Kosten-Nutzen-Analyse und gibt eine Empfehlung ab, welche Schutzausrüstung gekauft werden soll.

Beratung der Arbeitnehmer, der Sicherheitsvertrauensperson (SVP) und der Belegschaftsorgane (Betriebsrat)

Die SFK ist nicht nur beratend für den Unternehmensleitung verfügbar, sondern steht auch den Mitarbeitern mit Rat und Tat zu Seite. Eine Sicherheitsfachkraft begeht zum Beispiel die Betriebsräume regelmäßig und macht sich ein Bild der Situation vor Ort. Generell sollte die Sicherheitsfachkraft in engem Kontakt mit der Belegschaft stehen. Abhängig von der Betriebsgröße wird er dabei von der Sicherheitsvertrauensperson unterstützt.

Sicherheitsfachkraft hält alles am neusten Stand

Sicherheitsfachkräfte erkennen Gefahren am Arbeitsplatz sofort. 

Besichtigung der Arbeitsstätten, Baustellen und auswärtigen Arbeitsstellen

Als regelmäßiger Beobachter mit beratender Funktion kann die Sicherheitsfachkraft bei Gefahr in Verzug auch eine Maschine außer Betrieb nehmen. Dies geschieht zum Beispiel, wenn der Maschinenschutz fehlt.

Teilnahme an Besichtigungen der Arbeitsinspektion

Wenn der Arbeitsinspektor zur Überprüfung kommt, ist die Sicherheitsfachkraft der erste Ansprechpartner. Eine Aufgabe der Sicherheitsfachkraft ist daher, den Arbeitsinspektor zu begleiten und Verantwortung im Sinne der Garantenstellung zu übernehmen. Die letzte Verantwortung trägt jedoch der Dienstgeber. Deswegen ist auch die Dokumentationsarbeit (siehe weiter unten) eine wichtige Aufgabe der Sicherheitsfachkraft.

Unterstützung bei der Evaluierung

Die Evaluierung ist eine der Hauptaufgaben der Sicherheitsfachkraft. In regelmäßigen Abständen werden hier die Arbeitsplätze überprüft. Anders als bei informellen Besichtigungen geht die Sicherheitsfachkraft bei der Evaluierung systematisch vor. Dabei werden Gefahrenpotenziale aufgedeckt und wenn nötig entsprechende Maßnahmen gesetzt.

Beteiligung bei der Evaluierung, Erstellung und Anpassung der Dokumentation

Die Sicherheitsfachkraft erstellt die entsprechenden Dokumente des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes, dokumentiert die Arbeitsplätze und Evaluierungen und aktualisiert die Dokumente laufend.

Welche Eigenschaften muss eine Sicherheitsfachkraft mitbringen um die Aufgaben erfüllen zu können?

Das Aufgabengebiet einer Sicherheitsfachkraft ist sehr umfangreich. Lehrgangsleiter Jörg Geister empfiehlt zumindest eine gewisse technische Affinität: „Man muss kein gelernter Techniker sein. Eine Lösungsorientierung ist jedoch hilfreich.“ Ein offenes Ohr für die Mitarbeiter, entsprechendes Problembewusstsein und ein Fingerspitzengefühl um die Balance zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit wahren zu können, sind gefragt.

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Foto: AdobeStock / Sergey Nivens / pixs:sell / freeman98589

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