.Fünf Gründe, wieso Employer Branding für Unternehmen wichtig ist

Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung – und das schon lange. Fachkräfte sind rar und Unternehmen werben nach Leibeskräften um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch das reine Werben ist zu wenig. Vielmehr geht es darum, sich selbst als Arbeitgebermarke aufzubauen und sie entsprechend nach außen zu präsentieren. Oder anders gesagt: Es geht um Employer Branding.

Flexible Arbeitszeiten, gratis Getränke und der obligatorische „Obstkorb“: In Stellenanzeigen von Unternehmen finden sich immer wieder Benefits, die vermeintlich für mehr Bewerberinnen und Bewerber sorgen sollen. Sie sollen Offenheit und Modernität symbolisieren – doch tatsächlich sind sie allzu oft nur Schlagwörter. Und gerade junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erwarten von Unternehmen mehr als das. Sie wollen sich mit ihren eigenen Werten verstanden fühlen. Employer Branding hat darum einen so hohen Stellenwert wie noch nie.

Employer Branding bedeutet nichts anderes als die Art, wie ein Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen wird. Doch es geht nicht nur um die bloße Außendarstellung, wie WIFI-Trainerin und Personalentwicklerin Sandra Hölzl, BSc MBA weiß: „Employer Branding beschreibt vor allem einen Prozess im Inneren des Unternehmens. Leider wird es aber allzu oft als reine Marketingmaßnahme verstanden – als „Obstkorb“ eben. Dabei bedarf es bei Employer Branding einer umfassenden Auseinandersetzung mit der eigenen Unternehmenskultur und den langfristigen Zielen. Es geht darum, Sicherheit und Glaubwürdigkeit zu schaffen. Viele Unternehmen scheuen sich aber noch davor, diese Veränderung anzugehen.“

Fünf Gründe für Employer Branding

Dabei ist Angst fehl am Platz. Denn gutes Employer Branding unterstützt Unternehmen dabei, sich richtig zu positionieren und für (junge) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiver zu werden. Und darüber hinaus gibt es noch viele weitere Gründe, wieso Employer Branding für ein Unternehmen wichtig ist:

Eine Arbeitgebermarke bietet Orientierung.

In der heutigen vielfältigen Arbeitswelt ist Orientierung von entscheidender Bedeutung. Eine klare und authentische Arbeitgebermarke vermittelt nicht nur, wofür das Unternehmen steht, sondern gibt auch Einblicke in die Unternehmenskultur. Potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können somit von vornherein besser einschätzen, ob ihre eigenen Werte, Arbeitsweisen oder Ziele mit jenen des Unternehmens übereinstimmen.

Employer Branding hilft, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren.

Employer Branding betrifft natürlich nicht nur neue, sondern auch bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine starke Arbeitgebermarke ist auch in der Lage, eine emotionale Verbindung mit den Angestellten herzustellen, weil sie sich mit den Visionen und Werten des Unternehmens identifizieren und damit auch eigene Ziele erreichen können. Eine positive Identifikation mit der Arbeitgebermarke fördert langfristiges Engagement und eine produktive Arbeitsatmosphäre, echt und authentisch.

Eine starke Arbeitgebermarke hebt sich vom Mitbewerb ab.

In einem Pool an Unternehmen, die um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter buhlen, ist es wichtig, Differenzierungsmerkmale zu schaffen. Eine starke Arbeitgebermarke entsteht von innen nach außen und orientiert sich damit nicht an aktuellen Trends. Trends ändern sich – die Unternehmens-DNA bleibt. Eine klare Sprache nach außen kann also auch ein Wettbewerbsvorteil sein.

Eine eindeutige Positionierung stärkt das Vertrauen.

Indem ein Unternehmen seine Werte, Vision und Unternehmenskultur eindeutig kommuniziert, schafft es Transparenz und Authentizität. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die Verbindung der Menschen mit der Marke. Unabhängig davon, was sich am Arbeitsmarkt bewegt und welche Trends sich noch auftun: Die Arbeitgebermarke hat Bestand.

Starkes Employer Branding verbessert die Mitarbeitergewinnung und -bindung.

Dass Angestellte kommen und gehen, ist in Unternehmen völlig normal. Eine hohe Fluktuation lässt sich aber vermeiden, wenn von Anfang an klar ist, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht  werden – und sich somit auch „die Richtigen“ bewerben. Eine klare Kommunikation der Unternehmensidentität steigert die Anziehungskraft auf Bewerberinnen und Bewerber und fördert zugleich die langfristige Bindung.

Employer Branding: Erste Schritte

Eine starke Arbeitgebermarke bietet also im Innen und im Außen viele Vorteile. Doch wie geht man die ersten Schritte dorthin? Sandra Hölzl erklärt: „Am Beginn steht die Auseinandersetzung mit sich selbst als Unternehmen. Nicht mit dem Produkt oder der Dienstleistung, sondern mit der Frage: Wer sind wir als Arbeitgeber? Es ist beispielsweise völlig in Ordnung, sich als eher konservatives Unternehmen zu verstehen, auch wenn das gegebenenfalls nicht den Trends entspricht. Wichtig ist aber, das auch genauso nach außen zu transportieren und sich nicht als etwas darzustellen, das man nicht ist.

Als ersten Schritt empfiehlt sich daher das Hinterfragen der eigenen Positionierung auf dem Markt. Auch bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollte man miteinbeziehen. Wer sind zum Beispiel meine Angestellten (meine „Role Models“), von denen ich mir mehr wünsche – und warum? Was und wen braucht es, um zukünftige Visionen zu erreichen? Welche Rollen sind in unserem Unternehmen zu erfüllen und wie sollten die passenden Bewerber dafür aussehen?“

Erst mit diesem Verständnis für die inneren Abläufe ist erfolgreiches Employer Branding möglich. Wie genau Sie diesen Prozess in Gang setzen können, erfahren  Sie als Personalverantwortliche im Lehrgang Employer Branding am WIFI Steiermark. In praxisbezogenen Einheiten erwerben Sie das notwendige Rüstzeug, mit dem Sie das erlernte Know-how im eigenen Unternehmen sofort umsetzen können. Und zwar von der ersten strategischen Planung bis hin zu den passenden Marketingmaßnahmen. Ziel ist es, eine möglichst authentische Unternehmensmarke zu schaffen – etwas, das auf dem heute stark umkämpften Arbeitsmarkt einen echten Wettbewerbsvorteil bringen kann. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, die eigene Arbeitgebermarke zu entwickeln und Mitarbeiterbindung zu fördern. Aber er ist notwendig für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens im Wettbewerb um Talente.

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